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»Geschmeckt?«fragte Alfons.

»Wie bei Muttern«, erwiderte ich.

»Die Dame auch?«

»Die besten Schweinerippchen meines Lebens«, erklärte die Dame kühn.

Alfons nickte befriedigt.»Spiele euch jetzt mal meine neue Platte vor. Werdet staunen.«

Er ging zum Grammophon. Die Nadel kratzte, und machtvoll erhob sich ein Mä

Vom ersten Takt an wurde alles im Lokal still. Alfons ko

Die Platte lief aus. Alfons kam heran.

»Wunderbar«, sagte ich.

»Besonders der erste Tenor«, ergänzte Patrice Hollma

»Richtig«, meinte Alfons und wurde zum erstenmal lebhafter,»Sie verstehen was davon! Der erste Tenor ist ganz große Klasse.«

Wir verabschiedeten uns von ihm.»Grüßt Gottfried«, sagte er.»Soll sich mal wieder sehen lassen.«

Wir standen auf der Straße. Die Laternen vor dem Hause warfen unruhige Lichter und Schatten nach oben in das Ästegewirr eines alten Baumes. Die Zweige hatten schon einen leichten grünen Schimmer, und durch das flackernde, undeutliche Licht von unten erschien der Baum viel mächtiger und höher; er sah aus, als verlöre sich die Krone in der Dämmerung darüber – wie eine riesige, gespreizte Hand, die in einer ungeheuren Sehnsucht nach dem Himmel griff.

Patrice Hollma

»Ist Ihnen kalt?«fragte ich.

Sie zog die Schultern hoch und steckte die Hände in die Ärmel ihrer Pelzjacke.»Nur einen Augenblick. Es war dri

»Im Cadillac ist es warm«, sagte ich.»Zur Vorsicht habe ich auch eine Decke mitgebracht.«

Ich half ihr in den Wagen und legte ihr die Decke über die Knie. Sie zog sie höher hinauf.»Herrlich! So ist es wunderbar. Kälte macht traurig.«

»Nicht nur Kälte.«Ich setzte mich ans Steuer.»Wollen wir jetzt etwas spazierenfahren?«

Sie nickte.»Gern.«

»Wohin?«

»Einfach so langsam durch die Straßen. Ganz gleich, wohin.«

»Gut.«

Ich ließ den Motor an, und wir fuhren langsam und planlos durch die Stadt. Es war die Zeit, wo der Abendverkehr am stärksten ist. Wir glitten fast unhörbar hindurch, so leise summte die Maschine. Es war, als sei der Wagen ein Schiff, das lautlos über die bunten Kanäle des Lebens trieb. Die Straßen wehten vorüber, die hellen Portale, die Lichter, die Laternenreihen, der süße, weiche, abendliche Aufruhr des Daseins, das sanfte Fieber der erleuchteten Nacht, und über allem, zwischen den Dächerrändern, der eisengraue, große Himmel, gegen den die Stadt ihr Licht warf.

Das Mädchen saß schweigend neben mir; Helligkeit und Schatten glitten durch das Fenster über ihr Gesicht. Ich sah manchmal zu ihr hinüber; sie eri





Wir kamen in die ruhigen Straßen der Vororte. Der Wind wurde stärker. Er schien die Nacht vor sich her zu treiben. An einem großen Platz, um den rundherum kleine Häuser in kleinen Gärten schliefen, hielt ich den Wagen an.

Patrice Hollma

»Schön ist das«, sagte sie nach einer Weile.»We

Man ist wach und träumt zur selben Zeit. Ich ka

Ich zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche.»Abends braucht man welche, was?«

Sie nickte.»Abends schon. Das ist eine sonderbare Sache, we

Ich riß das Päckchen auf.»Es sind amerikanische Zigaretten. Mögen Sie die?«

»Ja. Lieber als andere sogar.«

Ich gab ihr Feuer. Einen Augenblick beleuchtete das warme, nahe Licht des Streichholzes ihr Gesicht und meine Hände, und ich hatte plötzlich den verrückten Gedanken, als gehörten wir seit langem zusammen.

Ich drehte das Fenster herunter, damit der Rauch abziehen ko

»Wollen Sie jetzt etwas fahren?«fragte ich.»Es macht Ihnen doch sicher Spaß.«

Sie wendete sich mir zu.»Ich möchte schon; aber ich ka

»Wirklich nicht?«

»Nein. Ich habe es nie gelernt.«

Ich sah meine Chance.»Das hätte Binding Ihnen doch längst zeigen kö

Sie lachte.»Binding ist viel zu verliebt in seinen Wagen. Der läßt niemand heran.«

»Das ist ja albern«, erklärte ich, vergnügt, dem Dicken eins auswischen zu kö

Ich schlug alle Mahnungen Kösters in den Wind und stieg aus, um sie ans Steuer zu lassen. Sie wurde aufgeregt.»Aber ich ka

Wir fuhren eine breite, gerade Straße hinunter. Der Cadillac torkelte ein bißchen hin und her, als ob er statt Benzin Kognak im Tank hätte, und manchmal streifte er verdächtig nahe die Bordschwelle – aber allmählich ging es ganz gut, und es wurde so, wie ich es mir gedacht hatte: Ich bekam Übergewicht, weil wir plötzlich Lehrer und Schüler geworden waren, und das nutzte ich aus.

»Achtung«, sagte ich,»drüben steht ein Polizist!«

»Soll ich anhalten?«

»Dazu ist es jetzt zu spät.«

»Und was passiert, we

»Um Gottes willen!«Sie suchte erschreckt mit dem Fuß die Bremse.

»Gas!«rief ich.»Gas! Feste drauftreten! Wir müssen stolz und schnell vorbei. Das beste Mittel gegen das Gesetz ist Frechheit.«

Der Polizist beachtete uns gar nicht. Das Mädchen atmete auf.»Ich wußte bis jetzt noch gar nicht, daß Verkehrspolizisten aussehen kö