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»Was ist das, Liebling?«fragte Pat.

Antonio hatte mir eine Radiozeitschrift mitgegeben. Ich schlug nach.»Rom, glaube ich.«

Da kam auch schon die tiefe, metallische Stimme der Ansagerin.»Radio Roma – Napoli – Firenze…«

Ich drehte weiter. Ein Klaviersolo.»Da brauche ich gar nicht nachzuschlagen«, sagte ich.»Das ist die Waldsteinsonate von Beethoven. Die habe ich auch mal spielen kö

Ein warmer Alt, sehr leise und einschmeichelnd.»Parlez – moi d'amour.«-»Paris, Pat.«

Ein Vortrag über die Bekämpfung der Reblaus. Ich drehte weiter. Reklamenachrichten. Ein Quartett.»Was ist das?«fragte Pat.

»Prag. Streichquartett, Opus 59, zwei, Beethoven«, las ich vor.

Ich wartete, bis der Satz zu Ende war, da

Ich stellte die Skala genau ein. Voll und weich schwebte jetzt die Melodie über dem mitflutenden Orchester von Cimbals, Geigen und Hirtenflöten.»Herrlich, Pat, was?«

Sie schwieg. Ich wandte mich um. Sie weinte mit weit geöffneten Augen. Ich stellte mit einem Ruck den Apparat ab.»Was ist de

»Nichts, Robby. Es ist dumm von mir. Nur we

»Aber Pat.«

Ich sagte ihr alles, was ich ihr sagen ko

»Worüber denkst du de

»Über das einzige, worüber ich noch nachdenken ka

»Ich weiß nicht.«

»Doch.«Sie lehnte den Kopf an meine Schulter.»We

»Willst du sie hören?«

»Ja, Liebling.«





Ich stellte den Apparat wieder an, und leise, da

»Schön«, sagte Pat.»Wie ein Wind. Ein Wind, der einen wegträgt.«

Es war ein Abendkonzert aus einem Gartenrestaurant in Budapest. Das Gespräch der Gäste war manchmal durch das Raunen der Musik zu vernehmen, und ab und zu hörte man einen hellen, fröhlichen Ruf. Man ko

Da

Eines Nachmittags sank das Fieber unerklärlicherweise rasch. Pat wachte auf und sah mich lange an.»Gib mir einen Spiegel«, flüsterte sie da

»Wozu willst du einen Spiegel?«sagte ich.»Ruh dich aus, Pat. Ich glaube, du bist jetzt durch. Du hast kein Fieber mehr.«

»Nein«, flüsterte sie mit ihrer zerborstenen, verbra

Ich ging um das Bett herum, nahm den Spiegel und ließ ihn fallen. Er zersprang.»Entschuldige«, sagte ich.»So was ungeschicktes. Fällt mir einfach aus der Hand und ist auch gleich in tausend Scherben.«

»In meiner Tasche ist noch einer, Robby.«

Es war ein kleiner Spiegel aus verchromtem Nickel. Ich wischte mit der Hand darüber, damit er etwas erblindete, und gab ihn Pat. Sie rieb ihn mühsam sauber und sah angestrengt hinein.»Du mußt abreisen, Liebling«, flüsterte sie da

»Warum de

»Du sollst mich nicht mehr sehen. Das bin ich nicht mehr.«

Ich nahm ihr den Spiegel ab.»Diese Metalldinger taugen nichts, Pat. Sieh nur, wie ich darin ausschaue. Blaß und mager. Dabei bin ich doch braun und kräftig. Ganz wellig ist das Ding.«

»Du sollst eine andere Eri

Ich beruhigte sie. Sie verlangte den Spiegel wieder und ihre Tasche. Da

»Du ka

Ich nahm den Spiegel und die Puderdose fort und legte meine Hände vorsichtig um ihren Kopf. Nach einiger Zeit wurde sie unruhig.

»Was ist, Pat?«fragte ich.

»Es tickt so laut«, flüsterte sie.

»Was? Die Uhr?«

Sie nickte.»Es dröhnt so…«

Ich machte die Uhr von meinem Handgelenk los.

Sie blickte angstvoll auf den Sekundenzeiger.»Tu sie weg…«

Ich nahm die Uhr und warf sie gegen die Wand.»So, jetzt tickt sie nicht mehr. Jetzt steht die Zeit still. Wir haben sie mitten durchgerissen. Nur wir beide sind noch da, nur wir beide, du und ich, und niemand sonst.«

Sie sah mich an. Ihre Augen waren sehr groß.»Liebling…«flüsterte sie.

Ich ko

Sie starb in der letzten Stunde der Nacht, bevor es Morgen wurde. Sie starb schwer und qualvoll, und niemand ko

»Nein«, erwiderte ich,»sie ist noch nicht tot. Sie hält meine Hand noch fest…«

Licht. Unerträgliches, grelles Licht. Menschen. Der Arzt. Ich öffnete langsam meine Hand. Pats Hand fiel herunter. Blut. Ein verzerrtes, ersticktes Gesicht. Qualvolle, starre Augen. Braunes, seidiges Haar.

»Pat«, sagte ich.»Pat!«