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»Menschenskinder!«sagte Lebenthal.»Habt ihr das gehört?«

Es wurde warm. Abends erfuhr die Baracke, daß auch das Krematorium beschädigt worden war.

Eine der Umfassungsmauern war eingestürzt, und der Galgen stand schief; aber der Schornstein rauchte mit Volldampf weiter.

Der Himmel bezog sich. Es wurde immer schwüler. Das Kleine Lager bekam kein Abendessen.

Die Baracken waren still. Wer ko

Offenbar habe die SS den Verlust der Waffen noch nicht bemerkt.

Es wurde immer wärmer. Die Stadt lag in einem sonderbaren, schwefligen Licht. Die So

Berger sah ihn an. Das Wasser lief ihm in die Augen. Sehr langsam drehte er den Kopf, und plötzlich floß ein Schwall Blut aus seinem Munde. Es war mühelos und so natürlich, daß 509 es in der ersten Sekunde einfach nicht faßte. Da

Berger krümmte sich und lag still.»Nichts«, sagte er.»Ist das ein Blutsturz?«»Nein.«

»Was de

Berger nickte. Er spuckte das Blut aus, das noch in seinem Munde war.»Nichts Schlimmes«, flüsterte er.

»Schlimm genug. Was müssen wir machen? Sag, was wir tun müssen?«»Nichts.

Liegen. Ruhig liegenlassen.«

»Sollen wir dich hineinbringen? Du ka

Berger lächelte ihm mit schweißnassem Gesicht zu – aber 509 sah ihn bereits regungslos am Rande des Zementweges liegen.

»Irgend jemand muß noch was zu essen haben! Oder Medizin besorgen! Lebenthal!«

»Nichts zu essen«, flüsterte Berger. Er hob eine Hand und öffnete die Augen.

»Glaub mir. Ich werde sagen, was ich brauche. Und wa

Nach dem Abpfeifen kam Lewinsky aus der Baracke. Er hockte sich zu 509.»Warum bist du eigentlich nicht in der Partei?«fragte er.

509 blickte auf Berger. Berger atmete regelmäßig.»Wozu willst du das gerade jetzt wissen?«fragte er zurück.

»Es ist schade. Ich wollte, du wärest einer von uns.«509 wußte, was Lewinsky meinte. Die Kommunisten bildeten in der unterirdischen Lagerleitung eine besonders zähe, verschlossene und energische Gruppe. Sie arbeitete zwar mit den anderen zusammen, traute ihnen aber nie ganz und verfolgte ihre besonderen Ziele. Sie schützte und förderte zuerst ihre eigenen Leute.

»Wir kö

Beruf meine ich?«

»Redakteur«, erwiderte 509 und wunderte sich selbst, wie sonderbar das klang.

»Redakteure kö

»Ja. Wahrscheinlich einen von unseren eigenen Leuten. Sicher aber einen Politischen.

Bei uns ist auch ein neuer eingesetzt worden. Er gehört zu uns.«

»Da

»In ein oder zwei Tagen. Das hat mit dem Blockältesten nichts zu tun.«

»Hast du sonst etwas gehört?«

Lewinsky blickte 509 prüfend an. Da

»Was?«

»Ja. In zwei Wochen.«

»Du meinst die Befreiung?«

»Die Befreiung und die Übernahme durch uns. Wir müssen es übernehmen, we

»Wer wir?«

Lewinsky zögerte wieder einen Augenblick.»Die künftige Lagerleitung«, sagte er da

»Hier sicher nicht. Hier kö





»Das kommt dazu. Ärzte, Medizin, Transportmöglichkeiten, Nahrungsnachschub, Requisitionen dafür in den Dörfern -«

»Und wie wollt ihr das alles machen?«

»Man wird uns helfen, das ist gewiß. Aber wir müssen es organisieren. Die Engländer oder Amerikaner, die uns befreien, sind kämpfende Truppen. Sie sind nicht ausgerüstet dafür, sofort KZ-Lager zu verwalten. Das müssen wir selbst machen. Mit ihrer Hilfe natürlich.«509 sah den Kopf Lewinskys gegen den wolkigen Himmel. Er war wuchtig und rund, ohne Weichheit.

»Sonderbar«, sagte er.»Wie selbstverständlich wir mit der Hilfe unserer Feinde rechnen, wie?«

»Ich habe geschlafen«, sagte Berger.»Ich bin wieder in Ordnung. Es war nur der Magen, weiter nichts.«

»Du bist krank, und es ist nicht der Magen«, erwiderte 509.»Ich habe nie gehört, daß man vom Magen Blut spuckt.«

Berger hatte die Augen weit geöffnet.»Ich habe etwas Sonderbares geträumt. Es war sehr deutlich und wirklich. Ich operierte. Das helle Licht -«

Er blickte in die Nacht.»Lewinsky glaubt, daß wir in zwei Wochen frei sind, Ephraim«, sagte 509 behutsam.»Sie empfangen jetzt dauernd Nachrichten.«

Berger rührte sich nicht. Es schien, als habe er nichts gehört.»Ich operierte«, sagte er.

»Ich setzte zum Schnitt an. Eine Magenresektion. Ich setzte an, und plötzlich wußte ich nicht weiter. Ich hatte alles vergessen. Der Schweiß brach mir aus. Der Patient lag da, offen, bewußtlos – und ich wußte nicht weiter. Ich hatte die Operation vergessen. Es war entsetzlich.«

»Denk nicht darüber nach. Es war ein Alptraum, weiter nichts. Was habe ich nicht alles schon geträumt! Und was werden wir nicht noch alles träumen, we