Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 35 из 80

Der Ma

»Ihr kommt von Lohme?«fragte Ahasver.

»Ja.«

»Ka

»Nein.«

»Oder Moritz Gewürz? Einen mit einer eingeschlagenen Nase und ohne Haar.«

Sulzbacher dachte müde nach.»Nein.«

»Oder vielleicht Gedalje Gold? Er hatte nur ein Ohr«, fragte Ahasver hoffnungsvoll.

»Das fällt doch auf. Er war im Block 12.«

»Zwölf?«

»Ja. Vor vier Jahren.«

»O Gott!«Sulzbacher wandte sich ab. Die Frage war zu idiotisch. Vor vier Jahren!

Warum nicht vor hundert?

»Laß ihn in Ruhe, Alter«, sagte 509.»Er ist müde.«

»Wir waren Freunde«, murmelte Ahasver.»Man fragt nach Freunden.«

Bucher und Rosen kamen mit dem Wassereimer. Rosen blutete. Sein Chorhemd war an der Schulter zerrissen; seine Jacke stand offen.»Die Neuen schlagen sich um das Wasser«, sagte Bucher.»Mahner hat uns gerettet. Er hat drüben Ordnung gemacht. Sie stehen jetzt an, um Wasser zu empfangen. Wir müssen es hier auch tun, sonst schmeißen sie den Eimer wieder um.«

Die Neuen hatten sich erhoben.»Anstellen«, rief Berger.»Jeder kriegt was. Wir haben für alle.

Wer sich nicht anstellt, kriegt nichts!«

Sie gehorchten bis auf zwei, die vorstürzten. Sie schlugen sie mit Knüppeln nieder.

Da

»Jetzt wird es nicht mehr gefährlich sein.«

»Wir waren dreitausend«, sagte Sulzbacher mechanisch und ohne Si

Die Essenholer kamen zurück. Sie hatten für die Neuen nichts erhalten. Es entstand sofort Krach.

Vor Sektion A und B prügelten sich die Leute. Die Stubenältesten dort ko

Sie hatten fast nur Muselmä

»Wir müssen etwas abgeben«, sagte Berger leise zu 509.

»Höchstens Suppe. Kein Brot. Wir brauchen es mehr als sie. Wir sind schwächer.«

»Deshalb müssen wir ihnen etwas abgeben. Sie nehmen es sich sonst selbst. Du siehst es drüben.«

»Ja, aber nur Suppe. Das Brot brauchen wir selbst. Laß uns mit dem sprechen, der Sulzbacher heißt.«

Sie holten ihn.»Hör zu«, sagte Berger.»Wir haben nichts für euch bekommen heute abend. Aber wir werden unsere Suppe mit euch teilen.«»Danke«, erwiderte Sulzbacher.

»Was?«

»Danke.«

Sie sahen ihn verwundert an. Es war im Lager nicht üblich, zu danken.»Ka

»Rosen. Und die zwei neben ihm.«

Die Veteranen und die vier Neuen gingen den Essenholern entgegen und scharten sich um sie.

Berger hatte vorher dafür gesorgt, daß alle anderen in Reihe anstanden. Erst da

Sie stellten sich zusammen und bega

Sie mußten ihre Portionen stehend essen und da

»Ja. Danke für die Suppe. Wir geben sie morgen zurück. Wie sollen wir schlafen?«

»Wir werden einige von unseren Betten frei machen. Ihr müßt sitzend schlafen. Für alle ist auch da

»Wir bleiben hier draußen. Später wecken wir euch und wechseln ab.«Sulzbacher schüttelte den Kopf.»Ihr werdet sie nicht mehr herauskriegen, we

Ein Teil der Neuen schlief bereits mit offenen Mündern vor der Baracke.»Laßt sie liegen«, sagte Berger und sah sich um.»Wo sind die anderen?«





»Sie haben sich dri

Berger blickte zum Himmel.»Vielleicht wird es nicht zu kalt. Wir kö

»Morgen muß das anders werden«, erklärte 509.»Gewalt gibt es in dies Sektion nicht.«

Sie hockten sich zusammen. Fast alle Veteranen waren draußen; selbst Ahasver, Karel und der Schäferhund. Rosen und Sulzbacher und ungefähr zehn mehr von den Neuen saßen bei ihnen.»Es tut mir leid«, sagte Sulzbacher.

»Unsi

»Ich ka

»Wie willst du im Dunkeln herausfinden, ob sie tot sind?«

»Das ist einfach. Ich beuge mich dicht über ihre Gesichter. Man merkt, we

»Bis wir sie draußen haben, liegt schon einer von dri

»Das meine ich«, erwiderte Karel eifrig.»Ich komme und melde es. Und da

»Gut, Karel«, sagte Berger.»Paß auf.«

Es wurde kühler. Aus den Baracken kamen Stöhnen und Schreckensschreie im Schlaf.

»Mein Gott«, sagte Sulzbacher zu 509.»Was für ein Glück! Wir dachten, wir kämen in ein Vernichtungslager. We

»Wie war es bei euch?«fragte Ahasver nach einiger Zeit.

»Sie haben alles erschossen, was nicht laufen ko

»Das wissen wir. Du hast es schon ein paarmal gesagt.«

»Ja -«erwiderte Sulzbacher hilflos.

»Was habt ihr unterwegs gesehen?«fragte 509.»Wie sieht es aus in Deutschland?«

Sulzbacher dachte eine Weile nach.»Vorgestern abend hatten wir genug Wasser«, sagte er da

»Manchmal gaben Leute uns etwas. Manchmal nicht. Wir waren zu viele.«

»Einer hat uns nachts vier Flaschen Bier gebracht«, sagte Rosen.

»Das meine ich nicht«, sagte 509 ungeduldig.»Wie waren die Städte? Kaputt?«

»Wir sind nicht durch Städte gekommen. Immer außen herum.«

»Habt ihr de

Sulzbacher blickte 509 an.»Man sieht wenig, we

»Weshalb ist euer Lager aufgelöst worden?«

»Die Front kam näher.«

»Was? Was weißt du davon? So sprich doch! Wo liegt Lohme? Wie weit vom Rhein?

Weit?«

Sulzbacher versuchte die Augen offen zu halten.»Ja – ziemlich weit – fünfzig – siebzig – Kilometer – morgen -«sagte er noch, da

»Es sind ungefähr siebzig Kilometer«, sagte Ahasver.»Ich war da.«»Siebzig? Und von hier?«509 bega

Ahasver hob die Schultern.»509«, sagte er ruhig.»Du denkst immer an Kilometer. Hast du auch schon daran gedacht, daß sie mit uns dasselbe machen kö

»Wer nicht marschieren ka

Alle schwiegen. Sie hatten noch nicht so weit gedacht. Wie eine schwere Drohung hing es plötzlich über ihnen. 509 starrte auf das silberne Wolkengeschiebe am Himmel. Da