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»Das sind Ausgebombte«, sagte Werner plötzlich rasch und leise.»Es sind Leute aus der Stadt.

Das sind Flüchtlinge.«

»Flüchtlinge?«

»Flüchtlinge«, wiederholte Werner.

»Ich glaube, du hast recht!«Lewinsky kniff die Augen zu.»Das sind tatsächlich Flüchtlinge. Aber diesmal deutsche Flüchtlinge!«

Das Wort lief flüsternd die Kolo

Es waren Frauen und Kinder und ältere Mä

Einige hatten kleine Wagen, auf die sie ihr Gepäck geladen hatten. Sie gingen unregelmäßig und verdrossen hintereinander her.

Die beiden Züge waren sich jetzt ganz nahe. Es wurde auf einmal sehr still. Man hörte nur noch das Scharren der Füße auf der Landstraße. Und ohne daß ein Wort gesagt worden wäre, bega

»Laßt mich los«, sagte Goldstein.

»Unsi

»Laßt mich los! Nur, bis die da vorbei sind!«

Sie ließen ihn los. Er taumelte, biß die Zähne aufeinander und fing sich. Lewinsky und Werner preßten ihre Schultern gegen seine, aber sie brauchten ihn nicht zu halten. Er ging, dicht zwischen sie gepreßt, allein, den Kopf zurückgeworfen, laut atmend, aber er ging allein.

Das Schuffeln der Gefangenen war jetzt überall in eine Art von Gleichtritt übergegangen. Eine Abteilung Belgier und Franzosen war dabei und eine kleine Gruppe von Polen. Auch sie marschierten mit.

Die Kolo

»So sind wir aus Warschau geflüchtet«, flüsterte ein Pole leise hinter Lewinsky.

»Und wir aus Lüttich«, erwiderte ein Belgier.

»Wir ebenso aus Paris.«

»Bei uns war es schlimmer. Viel schlimmer. Sie haben uns anders gejagt.«

Sie spürten kaum ein Gefühl von Revanche. Auch keinen Haß. Frauen und Kinder waren überall dieselben, und es waren gewöhnlich viel öfter die Unschuldigen, die von einem Verhängnis getroffen wurden, als die Schuldigen. Unter dieser müden Masse waren sicher viele, die nichts bewußt gewollt und nichts getan hatten, was ihr Schicksal rechtfertigte. Das war es auch nicht, was die Gefangenen spürten. Es war etwas ganz anderes. Es hatte nichts mit den einzelnen zu tun; es hatte auch wenig mit der Stadt zu schaffen; nicht einmal viel mit dem Lande oder der Nation; es war eher das Gefühl einer ungeheuren, unpersönlichen Gerechtigkeit, das in dem Augenblick aufsprang, als die beiden Kolo

Die Kolo

Die Lagerkapelle wartete am Tor. Sie spielte den»Fridericus-Rex«-Marsch. Hinter ihr standen eine Anzahl SS-Leute und der zweite Lagerführer. Die Gefangenen bega

»Beine 'raus! Augen rechts!«

Das Baumfäll-Kommando war noch nicht da.»Stillgestanden! Abzählen!«

Sie zählten ab. Lewinsky und Werner beobachteten den zweiten Lagerführer. Er wiegte sich in den Knien und schrie:»Leibesvisitation! Erste Gruppe vortreten!«





Mit vorsichtigen Bewegungen glitten die in Lappen gewickelten Waffenstücke nach rückwärts in Goldsteins Hände. Lewinsky fühlte, wie ihm plötzlich der Schweiß am Körper herunterlief.

Der SS-Scharführer Günther Steinbre

Bevor Steinbre

»Aufstehen! Schweinehund!«

Goldstein machte einen Versuch. Er kam auf die Knie, erhob sich, stöhnte, hatte plötzlich Schaum vor dem Mund und stürzte nieder.

Steinbre

Knurrend trat er zurück.

»Was?«fragte der zweite Lagerführer gelangweilt den Kommandoführer.»Das sind nicht die vom Munitionswerk?«

»Nein. Dies ist nur das Aufräumkommando.«

»Ach so! Wo sind de

»Kommen gerade den Berg 'rauf«, sagte der SS-Oberscharführer, der das Kommando geführt hatte.

»Na schön. Da

»Erste Gruppe zurück, marsch, marsch!«kommandierte der Oberscharführer.

»Kommando stillgestanden! Links um, marsch!«

Goldstein erhob sich. Er taumelte, aber es gelang ihm, in der Gruppe zu bleiben.

»Weggeworfen?«fragte Werner fast lautlos, als Goldsteins Kopf neben ihm war.

»Nein.«

Werners Gesicht entspa

»Nein.«

Sie marschierten ein. Die SS kümmert? sich nicht mehr um sie. Hinter ihnen stand die Kolo

»Wer hat es?«fragte Werner.»Remme?«

»Ich.«

Sie marschierten zum Appellplatz und stellten sich auf.

»Was wäre passiert, we

»Wie hätten wir es da

»Ich wäre hochgekommen.«

»Wieso?«

Goldstein lächelte.»Ich wollte früher mal Schauspieler werden.«