Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 28 из 80

Lewinsky nickte.»Da

»Ja, das ist genug.«509 hob sein grünes und blaues Gesicht. Er wußte, daß die Leute, die zum Krematoriumsdienst gehörten, alle vier bis fünf Monate abgelöst und abtransportiert wurden, um in einem Vernichtungslager vergast zu werden. Es war die einfachste Art, Zeugen loszuwerden, die zu viel gesehen hatten. Berger hatte deshalb wahrscheinlich nicht länger als höchstens noch ein Vierteljahr zu leben. Aber ein Vierteljahr war lang. Vieles ko

»Dasselbe wie wir von euch.«

»Das ist nicht so wichtig für uns. Wir brauchen vorläufig niemand zu verstecken. Fraß ist, was wir brauchen. Fraß.«

Lewinsky schwieg eine Weile.»Wir kö

»Das weißt du!«

»Davon redet auch keiner. Wir sind ein Dutzend Leute. Die Muselmä

»Wir haben selbst zu wenig. Sonst kämen nicht täglich Neue hierher.«

»Das weiß ich auch. Ich rede nicht von Sattwerden; wir wollen nur nicht verhungern.«

»Wir brauchen das, was wir erübrigen, für die, die wir bei uns jetzt schon verstecken. Für die kriegen wir ja keine Rationen. Aber wir werden für euch tun, was wir kö

»Es ist genug«, sagte er.

»Gut. Da

Lewinsky sah 509 scharf an.»Die ich ke

Lewinsky kroch fort durch das rote Dunkel, hinter die Baracke, der Latrine und dem Ausgang zu.

509 tastete sich zurück. Er war plötzlich sehr müde. Ihm war, als habe er tagelang gesprochen und angestrengt nachgedacht. Er hatte, seit er zurück aus dem Bunker war, alles auf diese Besprechung gesetzt. Sein Kopf schwamm. Die Stadt unten glühte wie eine riesige Esse. Er kroch zu Berger hinüber.»Ephraim«, sagte er.

»Ich glaube, wir sind 'raus.«

Ahasver kam herangetappt.»Hast du mit ihm gesprochen?«

»Ja, Alter. Sie wollen uns helfen. Und wir ihnen.«





»Wir ihnen?«

»Ja«, sagte 509 und richtete sich auf. Sein Kopf schwamm nicht mehr.»Wir ihnen auch. Nichts ist für nichts.«

Etwas wie ein unsi

Neubauer schob das Papier zur Seite und holte eine Zigarre hervor. Zigarren wurden auch knapp.

Er hatte noch vier Kisten; da

Weber kam herein. Neubauer schob ihm nach kurzem Zögern die Kiste hin. Bedienen Sie sich«, sagte er mit falscher Herzlichkeit.»Raritäten.«

»Danke. Ich rauche nur Zigaretten.«

»Richtig. Ich vergesse das immer wieder. Schön, da

Weber verbiß ein Grinsen. Der Alte mußte Schwierigkeiten haben; er war gastfreundlich. Er zog ein flaches goldenes Etui aus der Tasche und klopfte sich eine Zigarette zurecht. Die Dose hatte 1933 dem Justizrat Aron Weizenblut gehört. Sie war ein glücklicher Fund gewesen. Das Monogramm hatte gepaßt: Anton Weber. Sie war die einzige Beute, die er in all den Jahren gemacht hatte; er brauchte nicht viel und fragte nichts nach Besitz.

»Da ist eine Verordnung gekommen«, sagte Neubauer.»Hier lesen Sie das doch mal durch.«

Weber nahm das Blatt auf. Er las langsam und lange. Neubauer wurde ungeduldig.

»Der Rest ist unwichtig«, sagte er.»In Frage kommt nur der Passus mit den politischen Gefangenen. Wieviel haben wir davon ungefähr noch?«

Weber legte das Papier auf den Schreibtisch zurück. Es glitt über die polierte Fläche gegen eine kleine Glasvase mit Veilchen.»Ich weiß das nicht so genau im Augenblick«, erwiderte er.»Es muß etwa die Hälfte der Häftlinge sein. Vielleicht etwas mehr oder weniger. Alle mit dem roten Winkel.

Abgesehen von den Ausländern, natürlich. Die andere Hälfte sind Kriminelle und eine Anzahl Homos, Bibelforscher und so was.«

Neubauer blickte auf. Er wußte nicht, ob Weber sich absichtlich dumm stellte; Webers Gesicht verriet nichts.»Das meine ich nicht. Die Leute mit den roten Winkeln sind doch nicht alle Politische.

Nicht im Si

»Selbstverständlich nicht. Der rote Winkel ist nur eine lose Gesamtklassifizierung. Da sind Juden, Katholiken, Demokraten, Sozialdemokraten, Kommunisten und wer weiß was dabei.«

Neubauer wußte das auch. Weber brauchte ihn nach zehn Jahren nicht darüber zu belehren. Er hatte das unsichere Gefühl, daß sein Lagerführer sich wieder einmal über ihn lustig machte.»Wie steht es mit den wirklich Politischen?«fragte er, ohne sich etwas merken zu lassen.