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509 kroch wieder unter den Mantel. Ihn fror. Die Kartoffeln und sein Stück Brot hielt er in der Hand. Er steckte das Brot in die Tasche. Ich werde heute nacht nichts essen, dachte er. Ich werde bis morgen warten. We

Ich habe heute abend gegen Lebenthal gewo

Nicht nur eine Freßmaschine. Ich habe da

VI

Neubauer saß in seinem Büro. Ihm gegenüber saß der Stabsarzt Wiese, ein kleiner, affenähnlicher Ma

Neubauer war schlecht gelaunt. Er hatte einen dieser Tage, an dem alles schiefzugehen schien. Die Nachrichten in den Zeitungen waren mehr als vorsichtig gewesen; Selma hatte zu Hause herumgemurrt; Freya war mit roten Augen durch die Wohnung geschlichen; zwei Rechtsanwälte hatten ihre Büros in seinem Geschäftshaus gekündigt – jetzt kam auch noch dieser lausige Pillendreher mit seinen Wünschen daher.

»Wieviel Leute wollen Sie de

»Sechs genügen einstweilen. Körperlich ziemlich weit herunter.«

Wiese gehörte nicht zum Lager. Er besaß vor der Stadt ein kleines Hospital und hatte den Ehrgeiz, ein Ma

Er war mit dem früheren Gauleiter der Provinz befreundet gewesen, und niemand hatte deshalb viel gefragt, wozu er die Leute benutzte. Die Leichen waren immer ordnungsgemäß später im Krematorium abgeliefert worden; das hatte genügt.

»Und sie brauchen die Leute für klinische Experimente?«fragte Neubauer.

»Ja. Versuche für die Armee. Geheim, vorläufig, natürlich.«Wiese lächelte. Die Zähne unter seinem Schnurrbart waren überraschend groß.»So, geheim -«Neubauer schnaufte. Er ko

Wiese blickte überrascht auf.»Ein Überweisungsbefehl?«

»Gewiß. Ein Überweisungsbefehl von meinem übergeordneten Amt.«

»Aber wieso – ich verstehe das nicht -«

Neubauer unterdrückte seine Genugtuung. Er hatte Wieses Überraschung erwartet.

»Ich verstehe wirklich nicht -«sagte der Stabsarzt noch einmal.»Ich habe doch bis jetzt nie etwas Derartiges gebraucht.«

Neubauer wußte das auch. Wiese hatte es nicht gebraucht, weil er den Gauleiter geka

Aber der Gauleiter war inzwischen wegen einer undurchsichtigen Angelegenheit ins Feld verschickt worden; das gab Neubauer jetzt eine willkommene Gelegenheit, dem Stabsarzt Schwierigkeiten zu machen.

»Das Ganze ist eine reine Formsache«, erklärte er leutselig.»We

Wiese hatte wenig Interesse daran; er hatte die Armee nur als Vorwand benutzt.

Neubauer wußte das ebenfalls. Wiese zerrte nervös an seinem Schnurrbart.»Ich verstehe das alles nicht. Ich habe bisher immer ohne weiteres Leute bekommen.«

»Für Experimente? Von mir?«





»Hier vom Lager.«

»Da muß ein Irrtum vorliegen.«Neubauer griff zum Telefon.»Ich werde mich einmal erkundigen.«

Er brauchte sich nicht zu erkundigen, er wußte auch so Bescheid. Nach ein paar Fragen legte er den Hörer nieder.»Ganz, wie ich vermutet habe, Herr Doktor. Sie haben früher Leute für leichte Arbeit angefordert und bekommen. So etwas macht unser Arbeitsamt ohne Formalitäten. Wir versorgen täglich Dutzende von Betrieben mit Arbeitskommandos. Die Leute bleiben dabei dem Lager unterstellt. Ihr Fall heute liegt anders. Sie verlangen dieses Mal Leute für klinische Experimente. Das macht eine Überweisung notwendig. Die Leute verlassen damit offiziell das Lager.

Dafür brauche ich einen Befehl.«

Wiese schüttelte den Kopf.»Das ist doch eins wie das andere«, erklärte er ärgerlich.

»Früher sind die Leute ebenso für Experimente benutzt worden wie jetzt.«

»Davon weiß ich nichts.«Neubauer lehnte sich zurück.»Ich weiß nur, was in den Akten steht.

Und ich glaube, es ist besser, wir lassen es dabei. Sie haben zweifellos kein Interesse daran, die Aufmerksamkeit der Behörden auf einen solchen Irrtum zu lenken.«

Wiese schwieg einen Moment. Er merkte, daß er sich selbst gefangen hatte.»Hätte ich Leute bekommen, we

»Sicherlich. Dafür ist unser Arbeitsamt ja da.«

»Gut. Da

»Aber, Herr Stabsarzt!«Neubauer genoß die Situation mit vorwurfsvollem Triumph.

»Mir fehlen, offen gestanden, die Grundlagen für einen so plötzlichen Wechsel ihrer Wünsche. Erst wollen Sie Leute haben, die körperlich möglichst weit herunter sind, und da