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(159r) Den 18. Juni kahm ein Hoffjunker mit Nahmen Krzystoph Komoniaka von den pol. Commissarien und brachte eine Formular nebst einen Brieff, begehrend, daß auch die russ. Commiss. von ihrer Seiten desselbigen gleichen ein Instrumentum stellen und die Friedenstractaten durch solche Beschwerlichkeiten nicht länger impediren möchten.

Den 19. Juni ward abermahl Kirilo und der Dolgow zu den pol. Commiss. abgefertiget mit dem Bescheide, daß die Schrifft von russischer Seiten desselbigen Inhalts, wie sie es begehrten, auffgerichtet werden solte. Diese brachten zurük, wie daß die pol. Commiss. zwar morgenden Tages zur Conferentz zu erscheinen bereit wären, de

Den 20. Juni arrivirten beyderseits Großcommissarien auff dem bestimbten Conferentzorthe Durowitz und, weilen die Pol. in ihrem Instrumento verfasset hatten, daß die Titul, so in itzigem Kriege zugeleget wären, schädlich seyn möchten, wolten die russ. Commiss. dieses Wort (in itzigem Kriege zugeleget) keinesweges gestatten, daß also eine scharffe und langwierige (159v) Controversie davon herrührte, biß endlich anstatt dessen nur gesetzt ward, die zugelegten Tituln wurden demnach beyde Parteyen eins und wechselten erstlich die neugerichtete Instrumenta, hernach auch beyde Plenipotentzien untereinander und schieden also, nachdem sie ferner den 23. Juni zusammenzukommen und die Hauptsache im Nahmen Gottes anzugreiffen verabschiedet hatten, in gutter Freündschafft voneinander.

Den 22. Juni bekahmen die russischen Commissarien von Ihro Czar. Maytt. aus Moskow durch den Ivan Obraszow Befehl, daß sie die Commission je ehe, je lieber zu Ende bringen und also dem Generalissimo Jacob Kudieniatowitz Tzerkaskij mit aller Macht gerade auff Orscha zuzugehen nicht hinderlich seyn, selbst aber nach Smolensk sich begeben, auch den Pol. an einigen Orte bis fernere Ordre von ihrem Könige zu verbleiben, bearbeiten solten, aber dergestalt, daß nur auff etzliche wenige Meilen derselbige Ort ihrer Consistentz, auch Smolensko von feindlichen Incursen excipiret, der vorige Schluß aber, welchen der Hoffrath Nasczokyn bey den Praeliminairen auff beyden Seiten des Weges von Moskow biß nach der Wilde auff 6 Meilen frey zu seyn bewilliget hätte, cassiret werden möchte.

(160r) Den 23. Juni gnüge genommener Abrede kahmen beyderseits Commissarien auff den gewöhnlichen Conferentzort Durowitz zum sechsten mahl zusammen. Die unsrigen proponirten, daß man nunmehro alle Ursachen, wodurch der Krieg entstanden seyn möchte, an die Seite setzen und gerade ohne Verliehrung der Zeit zum Hauptpuncte, Städte und Länder betreffend, schreiten solte. Die pol. Commiss. aber wolten erstlich die Ursachen expliciren und ihre Unschuld zu diesem Kriege darthun und beweisen. Ehe und bevor aber die Sache angefangen wurde, begehrten sie, daß alles, so von beyden Theilen proponiret und gehandelt werden möchte, eine Partey der andern schrifftlich verfasset abzugeben und zuzustellen gehalten seyn solte, auch sie, die Pol., gewiß versuchet seyn wolten, daß alles dasjenige, so auff der itzigen Commission oder künftig tractiret und beschlossen würde, fester und sicherer den die vorigen Polanowschen Pacten gehalten werden möchten. Das erste, nehmlich alle Controversien schrifftlich zu geben, bewilligten die Russ., aber daß sie den Polanowschen Tractat nicht gehalten und deswegen anitzo eine Assecuration, die kunftige Tractaten fester zu halten, von sich geben solten. Selbiges könten sie keinesweges gestatten, fingen vielmehr an, die vielfältige Ursachen, welche Ihro (160v) Czar. Maytt. in Moskow zu diesem Kriege gezwungen hätten, zu repetiren. Die Pol. verantworteten ihre Sache auch nicht ungeschikt, daß also eine schwere und lange Controversie, die bis an den Abend continuirte, entstehen muste. Die Russ. forderten zu den occupirten Örtern, Städten und Provintzien vor angethanen Schimpff und Despect völlige Satisfaction, vorgebend, daß die occcupirten Örter Ihro Czar. Maytt. von Gott ihrer gerechten Sachen wegen gegeben, wegen dero Schimpff und Despect aber noch andere Satisfaction gebühren. Die Pol. praetendirten nebst volliger Erstattung alles ihres Landes, Leüthe, Städte und Mobilien erlittenen Schaden, Verwüstung und unschuldigen Bluttvergiessen, völlige und gebührliche Vergnügung und Contentement. Endlich blieb es vor diesmahl dabey, daß die Pol. ihre Entschuldigungen und die Russ. die Antwort darauff einer dem andern schrifftlich zu stellen und hernach abermahl zusammenkommen solten.





Den 30. Juni, nachdem erstlich die Pol. den Russ. und darauff die Russen den Pol. die Ursachen des angefangenen Krieges zugeschiket hatten, kamen beyde Theil abermahl auff den bestimten Tractatsort zusammen. Da sich dan die pol. Seite beklagte, wie daß in unserer Schrifft viele unhöffliche und der Wahrheit ungemässe Sache ein(161r)geführet wären, weswegen den ihnen dieselbige Schrifft anzunehmen nicht geziemen wolte, de