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Lerse . Auch, und daß der Weislingen Kommissar ist.

Elisabeth . Weislingen?

Lerse . Man hat mit unerhörten Exekutionen verfahren. Metzler ist lebendig verbra

Elisabeth . Weislingen Kommissar! O Gott! Ein Strahl von Hoffnung. Marie soll mir zu ihm, er ka

Lerse . Noch im Wirtshaus.

Elisabeth . Führe mich zu ihr. Sie muß gleich fort. Ich fürchte alles.

Weislingens Schloß

Weislingen.

Weislingen . Ich bin so krank, so schwach. Alle meine Gebeine sind hohl. Ein elendes Fieber hat das Mark ausgefressen. Keine Ruh und Rast, weder Tag noch Nacht. Im halben Schlummer giftige Träume. Die vorige Nacht begegnete ich Götzen im Wald. Er zog sein Schwert und forderte mich heraus. Ich faßte nach meinem, die Hand versagte mir. Da stieß er's in die Scheide, sah mich verächtlich an und ging hinter mich. — Er ist gefangen, und ich zittre vor ihm. Elender Mensch! Dein Wort hat ihn zum Tode verurteilt, und du bebst vor seiner Traumgestalt wie ein Missetäter! — Und soll er sterben? — Götz! Götz! — Wir Menschen führen uns nicht selbst; bösen Geistern ist Macht über uns gelassen, daß sie ihren höllischen Mutwillen an unserm Verderben üben. (Setzt sich.)  — Matt! Matt! Wie sind meine Nägel so blau! — Ein kalter, kalter, verzehrender Schweiß lähmt mir jedes Glied. Es dreht mir alles vorm Gesicht. Kö

(Maria tritt auf.)

Weislingen . Jesus Marie! — Laß mir Ruh! Laß mir Ruh! — Die Gestalt fehlte noch! Sie stirbt, Marie stirbt, und zeigt sich mir an. — Verlaß mich, seliger Geist, ich bin elend genug.

Maria . Weislingen, ich bin kein Geist. Ich bin Marie.

Weislingen . Das ist ihre Stimme.

Maria . Ich komme, meines Bruders Leben von dir zu erflehen. Er ist unschuldig, so strafbar er scheint.

Weisling . Still, Marie! Du Engel des Himmels bringst die Qualen der Hölle mit dir. Rede nicht fort.

Maria . Und mein Bruder soll sterben? Weislingen, es ist entsetzlich, daß ich dir zu sagen brauche: er ist unschuldig; daß ich jammern muß, dich von dem abscheulichsten Morde zurückzuhalten. Deine Seele ist bis in ihre i

Weislingen . Du siehst, der verzehrende Atem des Todes hat mich angehaucht, meine Kraft sinkt nach dem Grabe. Ich stürbe als ein Elender, und du kommst, mich in Verzweiflung zu stürzen. We

Maria . Weislingen, mein Bruder verkranket im Gefängnis. Seine schweren Wunden, sein Alter. Und we

Weislingen . Genug. (Zieht die Schelle.)

(Franz in äußerster Bewegung.)

Franz . Gnädiger Herr.

Weislingen . Die Papiere dort, Franz!

Franz (bringt sie).

Weislingen (reißt ein Paket auf und zeigt Marien ein Papier). Hier ist deines Bruders Todesurteil unterschrieben.

Maria . Gott im Himmel!

Weislingen . Und so zerreiß ich's! Er lebt. Aber ka

Franz (wirft sich vor ihm nieder und faßt seine Knie).

Maria (vor sich). Er ist sehr krank. Sein Anblick zerreißt mir das Herz. Wie liebt ich ihn! und nun ich ihm nahe, fühl ich, wie lebhaft.

Weislingen . Franz, steh auf und laß das Weinen! Ich ka

Franz . Ihr werdet nicht. Ihr müßt sterben.

Weislingen . Ich muß?

Franz (außer sich). Gift! Gift! Von Euerm Weibe! — Ich! Ich! (Re

Weislingen . Marie, geh ihm nach. Er verzweifelt. (Maria ab.) Gift von meinem Weibe! Weh! Weh! Ich fühl's. Marter und Tod!

Maria (inwendig). Hülfe! Hülfe!

Weislingen (will aufstehn). Gott, vermag ich das nicht!

Maria (kommt). Er ist hin. Zum Saalfenster hinaus stürzt' er wütend in den Main hinunter.

Weislingen . Ihm ist wohl. — Dein Bruder ist außer Gefahr. Die übrigen Kommissarien, Seckendorf besonders, sind seine Freunde. Ritterlich Gefängnis werden sie ihm auf sein Wort gleich gewähren. Leb wohl, Maria, und geh.

Maria . Ich will bei dir bleiben, armer Verlaßner.

Weislingen . Wohl verlassen und arm! Du bist ein furchtbarer Rächer, Gott! — Mein Weib —

Maria . Entschlage dich dieser Gedanken. Kehre dein Herz zu dem Barmherzigen.

Weislingen . Geh, liebe Seele, überlaß mich meinem Elend. — Entsetzlich! Auch deine Gegenwart, Marie, der letzte Trost, ist Qual.

Maria (vor sich). Stärke mich, o Gott! Meine Seele erliegt mit der seinigen.

Weislingen . Weh! Weh! Gift von meinem Weibe! — Mein Franz verführt durch die Abscheuliche! Wie sie wartet, horcht auf den Boten, der ihr die Nachricht bringe: er ist tot. Und du, Marie! Marie, warum bist du gekommen, daß du jede schlafende Eri

Maria . Laß mich bleiben. Du bist allein. Denk, ich sei deine Wärterin. Vergiß alles. Vergesse dir Gott so alles, wie ich dir alles vergesse.

Weislingen . Du Seele voll Liebe, bete für mich, bete für mich! Mein Herz ist verschlossen.

Maria . Er wird sich deiner erbarmen. — Du bist matt.

Weislingen . Ich sterbe, sterbe und ka





Maria . Erbarmer, erbarme dich seiner! Nur einen Blick deiner Liebe an sein Herz, daß es sich zum Trost öffne, und sein Geist Hoffnung, Lebenshoffnung in den Tod hinüberbringe!

In einem finstern engen Gewölbe

Die Richter des heimlichen Gerichts. Alle vermummt.

Ältester . Richter des heimlichen Gerichts, schwurt auf Strang und Schwert, unsträflich zu sein, zu richten im Verborgnen, zu strafen im Verborgnen Gott gleich! Sind eure Herzen rein und eure Hände, hebt die Arme empor, ruft über die Missetäter:»Wehe! Wehe!»

Alle . Wehe! Wehe!

Ältester . Rufer, begi

Rufer . Ich, Rufer, rufe die Klag gegen den Missetäter. Des Herz rein ist, dessen Händ rein sind zu schwören auf Strang und Schwert, der klage bei Strang und Schwert! klage! klage!

Kläger (tritt vor). Mein Herz ist rein von Missetat, meine Hände von unschuldigem Blut. Verzeih mir Gott böse Gedanken und hemme den Weg zum Willen! Ich hebe meine Hand auf und klage! klage! klage!

Ältester . Wen klagst du an?

Kläger . Klage an auf Strang und Schwert Adelheiden von Weislingen. Sie hat Ehebruchs sich schuldig gemacht, ihren Ma

Ältester . Schwörst du zu dem Gott der Wahrheit, daß du Wahrheit klagst?

Kläger . Ich schwöre.

Ältester . Würd es falsch befunden, beutst du deinen Hals der Strafe des Mords und des Ehebruchs?

Kläger . Ich biete.

Ältester . Eure Stimmen.

(Sie reden heimlich zu ihm.)

Kläger . Richter des heimlichen Gerichts, was ist euer Urteil über Adelheiden von Weislingen, bezüchtigt des Ehebruchs und Mords?

Ältester . Sterben soll sie! sterben des bittern doppelten Todes; mit Strang und Dolch büßen doppelt doppelte Missetat. Streckt eure Hände empor, und rufet Weh über sie! Weh! Weh! In die Hände des Rächers.

Alle . Weh! Weh! Weh!

Ältester . Rächer! Rächer, tritt auf.

Rächer (tritt vor).

Ältester . Faß hier Strang und Schwert, sie zu tilgen von dem Angesicht des Himmels, bi

Hof einer Herberge

Maria. Lerse.

Maria . Die Pferde haben genug gerastet. Wir wollen fort, Lerse.

Lerse . Ruht doch bis an Morgen. Die Nacht ist gar zu unfreundlich.

Maria . Lerse, ich habe keine Ruhe, bis ich meinen Bruder gesehen habe. Laß uns fort. Das Wetter hellt sich aus, wir haben einen schönen Tag zu gewarten.

Lerse . Wie Ihr befehlt.

Heilbro

Götz. Elisabeth.

Elisabeth . Ich bitte dich, lieber Ma

Götz . Suchtest du den Götz? Der ist lang hin. Sie haben mich nach und nach verstümmelt, meine Hand, meine Freiheit, Güter und guten Namen. Mein Kopf, was ist an dem? — Was hört Ihr von Georgen? Ist Lerse nach Georgen?

Elisabeth . Ja, Lieber! Richtet Euch auf, es ka

Götz . Wen Gott niederschlägt, der richtet sich selbst nicht auf. Ich weiß am besten, was auf meinen Schultern liegt. Unglück bin ich gewohnt zu dulden. Und jetzt ist's nicht Weislingen allein, nicht die Bauern allein, nicht der Tod des Kaisers und meine Wunden — Es ist alles zusammen. Meine Stunde ist kommen. Ich hoffte, sie sollte sein wie mein Leben. Sein Wille geschehe.

Elisabeth . Willt du nicht was essen?

Götz . Nichts, meine Frau. Sieh, wie die So

Elisabeth . Ein schöner Frühlingstag.

Götz . Meine Liebe, we

Elisabeth . Gleich! und er wird's wohl tun.

Gärtchen am Turn

Maria. Lerse.

Maria . Geh hinein und sieh, wie's steht.

(Lerse ab. — Elisabeth. Wächter.)