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Selbitz . Das macht, sein Gewissen war schlechter als dein Stand.

Georg .»Du bist Bambergisch?«sagt' er. — »Ich bring einen Gruß vom Ritter Berlichingen«, sagt ich,»und soll fragen — «—»Komm morgen früh«, sagt' er,»an mein Zimmer, wir wollen weiterreden.»

Götz . Kamst du?

Georg . Wohl kam ich, und mußt im Vorsaal stehn, lang, lang. Und die seidnen Buben beguckten mich von vorn und hinten. Ich dachte, guckt ihr — Endlich führte man mich hinein, er schien böse, mir war's einerlei. Ich trat zu ihm und legte meine Kommission ab. Er tat feindlich böse, wie einer, der kein Herz hat und 's nit will merken lassen. Er verwunderte sich, daß Ihr ihn durch einen Reitersjungen zur Rede setzen ließt. Das verdroß mich. Ich sagte, es gäbe nur zweierlei Leut, brave und Schurken, und ich diente Götzen von Berlichingen. Nun fing er an, schwatzte allerlei verkehrtes Zeug, das darauf hinausging: Ihr hättet ihn übereilt, er sei Euch keine Pflicht schuldig und wolle nichts mit Euch zu tun haben.

Götz . Hast du das aus seinem Munde?

Georg . Das und noch mehr — Er drohte mir —

Götz . Es ist genug! Der wäre nun auch verloren! Treu und Glaube, du hast mich wieder betrogen. Arme Marie! Wie werd ich dir's beibringen!

Selbitz . Ich wollte lieber mein ander Bein dazu verlieren, als so ein Hundsfott sein. (Ab.)

Bamberg

Adelheid. Weislingen.

Adelheid . Die Zeit fängt mir an unerträglich lang zu werden; reden mag ich nicht, und ich schäme mich, mit Euch zu spielen. Langeweile, du bist ärger als ein kaltes Fieber.

Weislingen . Seid Ihr mich schon müde?

Adelheid . Euch nicht sowohl als Euern Umgang. Ich wollte, Ihr wärt, wo Ihr hinwolltet, und wir hätten Euch nicht gehalten.

Weislingen . Das ist Weibergunst! Erst brütet sie, mit Mutterwärme, unsere liebsten Hoffnungen an; da

Adelheid . Scheltet die Weiber! Der unbeso

Weislingen . Ihr seid bitter.

Adelheid . Es ist die Antistrophe von Eurem Gesang. Eh ich Euch ka

Weislingen . Und der Phönix präsentierte sich als ein ordinärer Haushahn.

Adelheid . Nein, Weislingen, ich nahm Anteil an Euch.

Weislingen . Es schien so —

Adelheid . Und war. De

Weislingen . So laßt mich los.

Adelheid . Nicht, bis alle Hoffnung verloren ist. Die Einsamkeit ist in diesen Umständen gefährlich. — Armer Mensch! Ihr seid so mißmütig, wie einer, dem sein erstes Mädchen untreu wird, und eben darum geb ich Euch nicht auf. Gebt mir die Hand, verzeiht mir, was ich aus Liebe gesagt habe.

Weislingen . Kö

Adelheid . Wunderlicher Ma

Weislingen . Ich fühl's wohl, es gilt hier, kein Säumen. Er ist berichtet, daß ich wieder Weislingen bin, und er wird sich seines Vorteils über uns ersehen. Auch, Adelheid, sind wir nicht so träg, als du meinst. Unsere Reiter sind verstärkt und wachsam, unsere Unterhandlungen gehen fort, und der Reichstag zu Augsburg soll hoffentlich unsere Projekte zur Reife bringen.

Adelheid . Ihr geht hin?

Weislingen . We

Adelheid . O ihr Ungläubigen! Immer Zeichen und Wunder! Geh, Weislingen, und vollende das Werk. Der Vorteil des Bischofs, der deinige, der meinige, sie sind so verwebt, daß, wäre es auch nur der Politik wegen —

Weislingen . Du ka

Adelheid . Ich scherze nicht. Meine Güter hat der stolze Herzog i





Weislingen . Mir ist's nicht bange. Der größte Teil der Fürsten ist unserer Gesi

Adelheid . Ein Tag bringt den andern, und beim Schicksal steht das Zukünftige.

Weislingen . Aber wir müssen wollen.

Adelheid . Wir wollen ja.

Weislingen . Gewiß?

Adelheid . Nun ja. Geht.

Weislingen . Zauberin!

Herberge

Bauernhochzeit. Musik und Tanz draußen

Der Brautvater, Götz, Selbitz am Tische. Bräutigam tritt zu ihnen.

Götz . Das Gescheitste war, daß ihr euern Zwist so glücklich und fröhlich durch eine Heirat endigt.

Brautvater . Besser, als ich mir's hätte träumen lassen. In Ruh und Fried mit meinem Nachbar, und eine Tochter wohl versorgt dazu!

Bräutigam . Und ich im Besitz des strittigen Stücks, und drüber den hübschten Backfisch im ganzen Dorf. Wollte Gott, Ihr hättet Euch eher drein geben.

Selbitz . Wie lange habt ihr prozessiert?

Brautvater . An die acht Jahre. Ich wollte lieber noch einmal so lang das Frieren haben, als von vorn anfangen. Das ist ein Gezerre, Ihr glaubt's nicht, bis man den Perücken ein Urteil vom Herzen reißt; und was hat man darnach? Der Teufel hol den Assessor Sapupi! 's is ein verfluchter schwarzer Italiener.

Bräutigam . Ja, das ist ein toller Kerl. Zweimal war ich dort.

Brautvater . Und ich dreimal. Und seht, ihr Herrn: kriegen wir ein Urteil endlich, wo ich so viel Recht hab als er, und er so viel als ich, und wir eben stunden wie die Maulaffen, bis mir unser Herrgott eingab, ihm meine Tochter zu geben und das Zeug dazu.

Götz (trinkt). Gut Vernehmen künftig.

Brautvater . Geb's Gott! Geh aber, wie's will, prozessieren tu ich mein Tag nit mehr. Was das ein Geldspiel kost! Jeden Reverenz, den euch ein Prokurator macht, müßt ihr bezahlen.

Selbitz . Sind ja jährlich Kaiserliche Visitationen da.

Brautvater . Hab nichts davon gehört. Ist mir mancher schöne Taler nebenaus gangen. Das unerhörte Blechen!

Götz . Wie meint Ihr?

Brautvater . Ach, da macht alles hohle Pfötchen. Der Assessor allein, Gott verzeih's ihm, hat mir achtzehn Goldgulden abgenommen.

Bräutigam . Wer?

Brautvater . Wer anders als der Sapupi?

Götz . Das ist schändlich.

Brautvater . Wohl, ich mußt ihm zwanzig erlegen. Und da ich sie ihm hingezahlt hatte, in seinem Gartenhaus, das prächtig ist, im großen Saal, wollt mir vor Wehmut fast das Herz brechen. De

Bräutigam . Es ist nicht möglich! Der Sapupi?

Brautvater . Wie stellst du dich! Freilich! Kein andrer!

Bräutigam . Den soll der Teufel holen, er hat mir auch funfzehn Goldgülden abgenommen.

Brautvater . Verflucht!

Selbitz . Götz! Wir sind Räuber!

Brautvater . Drum fiel das Urteil so scheel aus. Du Hund!

Götz . Das müßt ihr nicht ungerügt lassen.

Brautvater . Was sollen wir tun?

Götz . Macht euch auf nach Speier, es ist eben Visitationszeit, zeigt's an, sie müssen's untersuchen und euch zu dem Eurigen helfen.

Bräutigam . Denkt Ihr, wir treiben's durch?

Götz . We

Selbitz . Die Summe ist wohl einen Versuch wert.

Götz . Bin ich wohl eher um des vierten Teils willen ausgeritten.

Brautvater . Wie meinst du?

Bräutigam . Wir wollen, geh's wie's geh.

(Georg kommt.)

Georg . Die Nürnberger sind im Anzug.