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»Aber du bist ja schüchtern wie ein Neuling. Das hätte ich von dir nie vermutet … Es ist aber sehr reizvoll, ich schwöre es dir beim heiligen Bara …!«

Wohl oder übel mußte er sie nun bei den Händen nehmen. Er blickte sie von oben herab an und sah ihr lackglänzendes, unordentliches Haar, ihre runden, nackten Schultern, über die kleine Klümpchen Puder kollerten, und ihre winzigen rosaroten Ohren. Abscheulich, dachte er. Daraus wird nichts. Aber schade, sie muß doch einiges wissen … Don Reba plaudert im Schlaf … Er nimmt sie zuden Verhören mit, und sie liebt Verhöre … Ich ka

»Ihre Teppiche sind sehr hübsch, Dona«, sagte er laut. »Aber ich muß jetzt gehen.«

Zuerst verstand sie nicht, da

»Du Klepper!« schrie sie ihm nach. »Du elendes altes Weib! Ins Loch mit dir …!«

Rumata riß heftig ein Fenster auf und sprang in den Hof hinab. Eine Zeitlang stand er da

Da

Es war Mitternacht, als er bei seinem Haus anlangte. Er löste nur die Spangen an seinem Fes, warf sich, ohne sich auszuziehen, auf einen Diwan im Salon und schlief ein wie ein Toter. Er wurde geweckt von dem unwilligen Schreien Unos und einem gutmütigen Baßgebrüll.

»Mach dich fort, geh weg, du kleines Biest, ich reiß dir die Ohren aus!«

»Der Herr schläft, sag ich Euch!«

»Fort! Kriech mir nicht um die Beine!«

»Kein Einlaß, ich sag es Euch!«

Die Tür sprang krachend auf, und ins Zimmer stürzte, riesenhaft wie das wilde Untier Pech, Don Bau, Baron Pampa, rotwangig, weiße Zähne, hängender Schnurrbart, in einem keck aufs Ohr gezogenen runden Samthut und einem teuren himbeerfarbenen Überwurf, unter dem deutlich ein Kupferpanzer durchschimmerte. Er schleppte Uno hinter sich her, der sich krampfhaft an das rechte Hosenbein des Barons klammerte.

»Baron!« rief Rumata und ließ seine Beine vom Sofa herabgleiten. »Wie sind Sie in der Stadt aufgetaucht, mein Freund? Uno, laß den Baron in Ruhe!«

»Ein selten anhänglicher Bursche«, sagte der Baron und näherte sich Rumata mit ausgebreiteten Armen. »Der ist in Ordnung. Wieviel wollen Sie für ihn? Ja, aber darüber später … Lassen Sie sich umarmen!«

Sie umarmten einander. Vom Baron ging ein angenehmer Duft nach staubiger Landstraße, Pferd und einem gemischten Bukett von verschiedenen Weinen aus.

»Ich sehe, Sie sind auch völlig nüchtern«, sagte er mit Trauer in der Stimme. »Übrigens, Sie sind ja immer nüchtern, Sie Glücklicher!«

»Nehmen Sie doch Platz, mein Freund«, sagte Rumata. »Uno! Bring uns Estorischen, aber nicht zu wenig!«

»Keinen Tropfen!«

»Keinen Tropfen Estorischen? Uno, laß den Estorischen, bring uns Irukanischen!«

»Überhaupt keinen Wein!« sagte der Baron kummervoll. »Ich trinke nicht.« Rumata setzte sich.

»Was ist passiert?« fragte er besorgt. »Sind Sie nicht gesund?«

»Gesund bin ich wie ein Büffel. Aber diese verdammten Familienszenen … Kurz gesagt, ich habe mich mit der Baronin zerstritten … Und jetzt bin ich hier.«

»Gestritten mit der Baronin? Sie?! Jetzt machen Sie aber einen Punkt, Baron, was sind das für seltsame Späße?«





»Stellen Sie sich vor. Ich komme mir selber wie umnebelt vor. Hundertzwanzig Meilen bin ich wie im Nebel hergeritten!«

»Mein Freund«, sagte Rumata, »wir machen uns gleich auf und reiten zurück nach Schloß Bau.«

»Aber mein Pferd hat noch nicht verschnauft«, entgegnete der Baron. »Und da

» Wen?«

»Die Baronin, hol’s der Teufel! Bin ich ein Ma

»Sagt ihm, er soll nicht so mit den Ohren wackeln.«

»Scher dich weg, du kleiner Wolf!« zeterte der gutmütige Baß des Barons. »Und bring mir Bier! Ich hab geschwitzt und muß mich wieder auffüllen.«

Im Laufe einer halben Stunde füllte der Baron sich wieder auf und plauderte dabei munter drauflos. In den Intervallen zwischen den Schlucken berichtete er Rumata von seinen Una

Am Ende seiner Geschichte geriet der Baron ganz außer sich und war sogar schon nahe daran, Estorischen zu verlangen, riß sich aber wieder zusammen und sagte:

»Rumata, mein Freund. Gehen wir weg von hier. Sie haben viel zu teure Weine! Gehen wir …!«

»Aber wohin?«

»Das ist doch ganz egal, wohin! Nun, vielleicht in die Graue Freude

»Hm …«, machte Rumata. »Und was werden wir tun in der Grauen Freude

Eine Zeitlang schwieg der Baron und zog sich widerspenstig am Bart.

»Also wie?« sagte er schließlich. »Seltsame Fragen stellen Sie. Na, wir sitzen einfach da, plaudern ein wenig …«

»In der Grauen Freude ?«fragte Rumata zweifelnd. »Ja. Ich verstehe Sie«, sagte der Baron. »Das ist scheußlich … Aber trotzdem, gehen wir. Hier bin ich die ganze Zeit versucht, Estorischen zu verlangen …!«

»Mein Pferd!« sagte Rumata und ging ins Herrenzimmer, um seinen Sender zu holen.

Einige Minuten später ritten sie Seite an Seite in einem engen Gäßchen dahin, eingehüllt von undurchdringlicher Dunkelheit. Der Baron hatte seine gute Laune wiedergefunden und erzählte mit lauter Stimme davon, was sie vorgestern für einen Rieseneber erlegt hätten, da

Als sie bei der Grauen Freude angelangt waren, hielt der Baron sein Pferd an und versank in tiefes Nachdenken. Rumata wartete. Aufdringlich leuchteten die schmutzigen Fenster der Schenke, die Pferde scharrten an den Balken, die stark geschminkten Mädchen, die auf einer Bank unter dem Fenster saßen, stritten sich laut herum, und zwei Hausburschen rollten unter großer Anstrengung ein riesiges Faß mit Saliterflecken durch die Tür. Der Baron sagte kummervoll:

»Allein …! Es ist schrecklich, daran zu denken, die ganze Nacht vor mir, und allein! Und auch sie ist dort allein …!«

»Seien Sie nicht so traurig, mein Freund«, sagte Rumata. »Bei ihr ist doch der junge Baron, und bei Ihnen bin ich.«

»Das ist ganz was anderes«, sagte der Baron. »Sie haben ja keine Ahnung, mein Freund. Sie sind viel zu jung und leichtsi

»Und warum nicht«, entgegnete Rumata und betrachtete den Baron neugierig. »Für mich sind das recht passable Mädchen.« Der Baron wackelte mit dem Kopf und lachte sarkastisch. »Da, die dort drüben steht«, sagte er laut, »die hat einen Hängehintern. Und die, die sich jetzt kratzt, die hat überhaupt keinen … Kühe sind das, mein Freund, im besten Fall sind das Kühe … Denken Sie doch an die Baronin! Was für Hände, welche Grazie …! Was für ein Körper, mein Lieber …!«

»Ja«, sagte Rumata zustimmend. »Die Baronin ist schön. – Gehen wir weg von hier.«

»Wohin?« fragte der Baron gedrückt. »Und wozu?« In sein Gesicht kam plötzlich Entschlossenheit. »Nein, mein Freund, ich gehe nicht weg von hier. Nirgendwohin, aber Sie kö

»Aber ich bleibe natürlich bei Ihnen«, sagte Rumata. »Aber …«

»Kein aber«, sagte der Baron.

Sie warfen die Zügel einem herbeieilenden Diener zu und stolzierten an den Mädchen vorbei in das Gastzimmer. Die Luft war zum Schneiden dick. Das schwache Licht der Ölfunzeln durchdrang kaum den dichten Nebel von verschiedenen Ausdünstungen, es war wie in einem großen und sehr schmutzigen Schwitzbad. Schweißüberströmte Soldaten in aufgeknöpften Uniformen, umherziehendes Seema

»Warum sollten wir schließlich nicht einen hinter die Binde gießen?« fragte Baron Pampa gereizt, faßte Rumata am Ärmel und strebte in einem engen Durchgang zwischen den Tischen der Theke zu, wobei er den sitzenden Gästen mit seinem leicht abstehenden Gürtelpanzer den Rücken zerkratzte. An der Theke nahm er dem Wirt einen riesigen Krug aus der Hand, ließ ihn bis oben füllen, leerte ihn schweigend auf einen Zug bis zur Neige und erklärte da