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»Sag mir bitte, wirst du vielleicht irgendwa

Der Knabe blickte schweigend zu Boden. Rumata warf die Decke von sich, ließ seine nackten Füße auf den Boden gleiten und langte nach dem Tablett. »Gewaschen heute?« fragte er.

Der Knabe trat von einem Fuß auf den andern und ging da

»Mir scheint, ich hab dich gefragt, hast du dich heute gewaschen oder nicht?« sagte Rumata, während er den ersten Brief öffnete. »Mit Wasser wäscht man seine Sünden nicht weg«, brummte der Knabe verhalten. »Wozu also, edler Don, wozu soll ich mich waschen?«

»Und was habe ich dir über die Mikroben erzählt?« sagte Rumata. Der Knabe legte die grüne Hose seines Herrn sorgfältig über die Sessellehne und fuhr mit dem Daumen durch die Luft, um die bösen Geister zu verjagen.

»Dreimal des Nachts habe ich gebetet«, sagte er. »Was soll ich de

»Dummkopf«, sagte Rumata und bega

Das nächste Kuvert war aus festem Papier, das Siegel beschädigt. Es war offensichtlich, daß man den Brief geöffnet hatte. Er stammte von Don Ripat, einem skrupellosen Karrieristen, einem Leutnant der Grauen Rotte, der nach dem werten Wohlergehen fragte, seine Überzeugung vom Sieg der Grauen Sache zum Ausdruck brachte und bat, die Zahlung seiner Schuld aufzuschieben, indem er auf die widrigen Umstände hinwies. »Gut, schon gut …«, brummte Rumata vor sich hin und legte den Brief weg, faßte da

Der dritte Brief enthielt eine Aufforderung zum Duell wegen einer Dona Pifa, man erklärte sich aber bereit, die Forderung zurückzuziehen, falls Don Rumata geneigt sei, Zeugnis abzulegen, daß er, der edle Don Rumata, auf Dona Pifa keine Ansprüche erhebe und niemals erhoben habe. Der Brief war von der üblichen Sorte: Den Grundtext hatte ein Kalligraph geschrieben, und in die freigelassenen Stellen waren – ungelenk und mit grammatischen Fehlern – die Namen und Fristen eingesetzt worden.

Rumata ließ den Brief fallen und kratzte seine linke Hand, die von den Mücken ganz zerbissen war. »Na, bring mir das Waschzeug!« befahl er.

Der Knabe verschwand hinter der Tür und kehrte gleich darauf mit einem hölzernen Waschgefäß zurück. Er schleifte den Zuber hinter sich her und wackelte dabei mit dem Hintern. Da

Rumata sprang schließlich auf den Boden, zog sich das kunstvoll bestickte alte Nachthemd über den Kopf und riß mit Klirren die Schwerter aus ihrer Scheide über dem Kopfende des Betts. Der Knabe duckte sich vorsichtshalber hinter einen Stuhl. Nachdem er zehn Minuten Attacke und Verteidigung geübt hatte, lehnte er die Schwerter gegen die Wand, beugte sich über den leeren Holzzuber und befahl: »Das Wasser!« Ohne Seife war es zwar recht elend, aber Rumata hatte sich schon daran gewöhnt. Der Knabe goß Kelle für Kelle über seinen Rücken, den Hals und den Kopf und murmelte dabei in einem fort: »Überall halten sie’s wie bei Menschen sonst, nur bei uns gibt es solche Spitzfindigkeiten. Wo hat man so etwas schon gesehen, sich mit zwei Eimern zu waschen? Jeden Tag ein frisches Handtuch … Und er selbst springt in aller Früh, nackt und ohne vorher gebetet zu haben, mit zwei Schwertern herum …« Während er sich kräftig frottierte, sagte Rumata mit erzieherischem Ton in der Stimme:

»Ich bin ein Mitglied des Hofes und nicht irgendein lausiger Baron. Ein Höfling muß immer sauber sein und wohlriechend.«

»Seine Königliche Hoheit wird aber kaum an Ihnen riechen«, entgegnete der Knabe. »Und jeder weiß, daß seine Hoheit Tag und Nacht beten, für uns Sünder. Und da

»Schon gut, brumm nicht«, sagte Rumata und zog sein Nylonunterleibchen über. Der Knabe blickte mit Unbehagen auf dieses Unterhemd. Seit langem schon kursierten darüber gewisse Gerüchte in der Dienerschaft von Arkanar. Aber Rumata ko

Es wäre aber trotzdem ganz gut, hier Unterwäsche in Mode zu bringen, dachte Rumata. Doch solche Neuerungen waren naturgemäß nur mit Hilfe der Frauen durchzuführen, und er zeichnete sich unglückseligerweise auch auf diesem Gebiet durch – für einen Spion eigentlich unstatthaft hohe – Ansprüche aus. Für einen Kavalier und Ma

Wieviel einfacher war es da doch mit den Taschentüchern! Gleich beim ersten Ball zog er mit Schwung aus seiner Westentasche ein elegantes Seidentüchlein und trocknete sich damit die Lippen. Und schon beim nächsten Ball trockneten sich die ma





»Der Barbier wartet«, sagte der Knabe. »Und außerdem sitzen zwei Dons im Salon, Don Tameo mit Don Sera. Sie ließen sich Wein bringen und streiten bis aufs Messer. Sie erwarten Euch zum Frühstück.«

»Geh und ruf den Barbier. Den edlen Dons sag, daß ich gleich komme. Aber rede nicht grob zu ihnen, verstehst du, immer schön höflich …«

Das Frühstück war nicht sehr opulent und ließ Platz für ein baldiges Mittagessen. Man servierte einen stark gewürzten Braten und in Essig eingelegte Hundeohren. Man trank irukanischen Schaumwein, den dickflüssigen braunen estorischen und weißen soanischen. Während er mit großer Geschicklichkeit unter Benutzung von zwei Dolchen eine Hammelkeule zerlegte, beschwerte sich Don Tameo über die anmaßende Frechheit der niederen Schichten. »Ich werde an allerhöchster Stelle Beschwerde einbringen«, erklärte er. »Der Adel fordert, daß es dem Bauern- und Handwerkergesindel untersagt wird, sich auf öffentlichen Plätzen und auf der Straße blicken zu lassen. Sollen sie über die Höfe und Hintereingänge gehen. In solchen Fällen aber, wo das Erscheinen eines Bauern auf der Straße unausweichlich erscheint, we

»Ja, edle Dons«, sagte er. »Don Reba ist wirklich ein sehr, sehr kluger Mensch …«

»Oho, oho!« sagte Don Sera. »Was de

»Ein hervorragender Staatsma

»Jetzt scheint es sogar seltsam, we

»Ich ka

»Aber ja, eri

»Wahrhaftig!« rief Don Rumata. »Sie waren doch dabei bei diesem Gespräch, Don Sera! Ich eri

Don Sera lief rot und blau an und bega