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ER. Wahrscheinlich nicht.
SIE. Noch ein Treffen entscheidet ja nichts und hilft in keiner Richtung.
ER. Ja.
SIE. Lohnt es sich da
ER. Natürlich lohnt es sich nicht, aber ich ka
SIE. Ich auch nicht.
ER. Also bis morgen?
SIE. Morgen geht es nicht, das weißt du ja.
ER. Da
SIE. Gut.
ER. Wirst du kö
SIE. Irgendwas denke ich mir aus. Liebst du mich?
ER. Ich liebe dich.
SIE. Ich dich auch. Woran denkst du?
ER. An vieles.
SIE. Ich denke nur an eins.
ER. Woran?
SIE. Wie ich es bis übermorgen aushalte.
ENDE DES STÜCKES „Hoffnung auf Übermorgen“
2. Die Reize der Untreue
Прелести измены
Comedietta
Handelnde Personen:
Ma
Frau
Er läuft mit großen Schritten durch Zimmer, sieht dabei nervös auf die Uhr. Offenbar erwartet er jemanden ungeduldig. Es klopft an der Eingangstür. Sie tritt mit schnellen Schritten ein. Sie ist im Mantel und hat eine große Einkaufstasche in den Händen. Eк wirft sich ihr jäh entgegen.
ER. (Gekränkt und gleichzeitig erfreut.) Endlich! Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
SIE. Ich habe selbst nicht mehr darauf gehofft. Ko
ER. Du keuchst ja so.
SIE. Ich bin den ganzen Weg gera
ER. (Fährt zurück.) Hast du die Tür verschlossen?
SIE. Nein. Ich ke
ER. Warte, ich schließe zu (Schließt die Tür mit dem Schlüssel zu, kommt zurück und will sie umarmen.)
SIE. (Fährt zurück.) Auf der Treppe bin ich einem Ma
ER. (Besorgt.) Was für ein Ma
SIE. Nein, ein junger im Pullover.
ER. Hat er gesehen wie du in die Wohnung gegangen bist?
SIE. Nein. Ich habe so getan, als müsste ich noch eine Etage höher.
ER. (Erleichtert.) Da
SIE. (fährt zurück.) Mir kam es vor, als hätte er mich erka
ER. Wie kommst du darauf?
SIE. Mein Ma
ER. In diesem Bezirk wohnen hunderttausend Leute.
SIE. Und alle kö
ER. Weißt du, wie der Kollege aussieht?
SIE. Ja.
ER. Und war er das?
SIE. Nein.
ER. Und worüber regst du dich da
SIE. We
ER. So ka
SIE. Ich habe eben diese Angst.
ER. Letztendlich ist es kein Verbrechen, we
SIE. Du hast gut reden
ER. Du ka
SIE. Na gut, irgendwie winde ich mich schon raus.
ER. (Zieht sie an sich.) Hast du dich beruhigt? (Langer Kuss.)
SIE. (fährt zurück.) So geht’s doch nicht!
ER. Was ist de
SIE. Du hast die Vorhänge nicht zugezogen.
ER. Was ist dabei?
SIE. Wir stehen doch direkt am Fenster!
ER. Vor uns liegt eine Wüste und außerdem wohnen wir in der 5. Etage.
SIE. Egal. Ich habe das Gefühl, dass alle auf uns sehen.
ER. (Zieht die Gardinen vor und umarmt sie.) Jetzt hast du keine Gefühle?
SIE. Nein, habe ich nicht.
ER. (Fährt zurück.) Vielleicht legst du endlich mal den Mantel ab?
SIE. Nein, Liebster, ich bin nur für eine Minute hier.
ER. Wieso für eine Minute? Wir wollten doch eine ganze Stunde mit einander verbringen.
SIE. Die Bedingungen haben sich geändert.
ER. Schon wieder? Ich habe mich so auf dieses Treffen gefreut.
SIE. Ich auch.
Er umarmt sie. Sie erwidert die Umarmungen, aber plötzlich stößt sie ihn erschrocken von sich.
Hast du das Fleisch gekauft?
ER. Habe ich.
SIE. Und die Milch?
ER. Ja.
SIE. (Erleichtert aufatmend.) Und ich habe einen Schreck bekommen, dass du es vielleicht vergessen hast.
ER. Nein, ich habe es nicht vergessen. Damit das später nicht passiert, legen wir alles gleich in deine Tasche. (Er holt das Fleisch und eine Flasche Milch aus dem Kühlschrank.)
SIE. Was kostet das Fleisch?
Er macht eine protestierende Geste.
Ich möchte das wissen, falls plötzlich die Schwiegermutter fragt.
ER. Hier ist der Kassenzettel.
Sie gibt ihm Geld, er gibt ihr das Restgeld zurück.
SIE. Danke. (stopft die Tasche mit den Einkäufen voll.)
ER. Ziehst du vielleicht doch den Mantel aus?
SIE. Es lohnt sich nicht, ich bin nur für eine Minute da.
ER. Wa
SIE. Los, überschlagen wir das mal zusammen. Rechne mal, das ich ungefähr 40 Minuten das Fleisch ausgesucht und die Milch gekauft habe. Ziehe davon den Weg zu dir und zurück ab – da bleibt nichts übrig.
ER. Ich begreife nicht, warum du es so eilig hast.
SIE. Ich muss kochen.
ER. Früher hat doch deine Schwiegermutter gekocht.
SIE. Jetzt mache ich es selbst.
ER. Warum?
SIE. Damit mein Ma
ER. Ich dachte, du hast dir freigenommen, um dich mit mir zu treffen und nicht um für deinen Ma
SIE. Das habe ich auch gedacht, aber von der Schwiegermutter kommt man nicht für längere Zeit weg. Sie ist schrecklich misstrauisch.
ER. Und dein Ma
SIE. Mein Ma
ER. Und wohin bist du in Wirklichkeit gegangen?
SIE. Einkaufen. (nimmt die Tasche.). Na gut, ich gehe.
ER. Du kö
SIE. Abends gehen ich mit meinem Ma
ER. Zum Fußball? Wozu?
SIE. Damit er nichts merkt.
ER. Du kö
SIE. Ich gehe jetzt nicht mehr zu Freundi
ER. Warum
SIE. Damit er nichts merkt. Ich versuche jetzt sowieso die Lage nicht zu verschärfen.
ER. (betrachtet sie.) Was machst du noch, damit er nichts merkt?
SIE. Bist du etwa eifersüchtig?
ER. Nein. Ich habe es einfach satt über deinen Ma
SIE. Finde doch ein anderes Thema.
ER. Was für eins?
SIE. Früher haben wir über Musik, über Poesie gesprochen.
ER. Apropos, ich habe dir einen neuen Gedichtband gekauft. Hier, nimm. (hält ihr das Buch hin.)
SIE. Oh, danke schön! (Sie schwankt ein bisschen, da
ER. Da
SIE. Sie ka
ER. (Wirft das Buch auf den Boden.) Siehst du, so spricht man über Poesie.
SIE. Sei nicht böse.
ER. Ich bin nicht böse. Trotzdem ist es ärgerlich, dass wir beiden zusammen nichts lesen, nirgends hingehen.
SIE. Denkst du, ich ärgere mich nicht darüber? (nach kurzem Schweigen.) Weißt du was? Wir gehen ins Kino.
ER. Wa
SIE. Ganz einfach: Wir kaufen Karten für eine Vorführung. Nur, natürlich für unterschiedliche Plätze. Ich komme mit meinem Ma