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Die Oregon lag in Reykjavik an einem Kai, fest vertäut an den Pollern. Die Schiffe im Hafen bildeten ein Sammelsurium von Arbeits- wie auch Vergnügungsbooten, Fischerbooten und Fabriktrawlern, kleinen Passagierschiffen und — ungewöhnlich für Island — einigen größeren Jachten. Die Fischerboote versorgten die bedeutendste Industrie Islands, und die Jachten lagen im Hafen, weil hier zur Zeit der arabische Friedensgipfel tagte.

Die Oregon würde niemals einen Schönheitswettbewerb gewi

Doch die äußere Erscheinung der Oregon war eine reine Illusion. Der Rost war eine sorgfältig aufgebrachte Farbe, die Radarstrahlen absorbierte und dem Schiff erlaubte, wie eine Geistererscheinung von Radarschirmen zu verschwinden. Und hinter dem Abfall und Gerümpel an Deck steckten lediglich besonders echt wirkende Attrappen. Die Ladebäume funktionierten einwandfrei. Zwei arbeiteten wie vorgesehen, ein paar dienten als Funkante

Die Oregon war eine bewaffnete, hochtechnisierte Spionagebasis, und zwar mit bestens trainierten Leuten bema

Die Corporation, der die Oregon gehörte und die sie betrieb, setzte sich aus ehemaligen militärischen und dem Geheimdienst angehörenden Agenten zusammen, die sich an alle Nationen und Einzelpersonen vermieteten, die ganz besondere Dienstleistungen in Anspruch nehmen mussten. Alles in allem waren sie eine kleine Söldnerarmee mit hohen moralischen und ethischen Prinzipien. Häufig von der amerikanischen Regierung in Anspruch genommen, um Missionen auszuführen, da sie außerhalb der Kontrolle durch den Kongress operieren ko

Zwar war die Corporation eine Streitmacht, die man mieten ko

Während der vergangenen Woche hatten sie sich in Island aufgehalten, um für den Schutz und die Sicherheit des Emirs von Katar zu sorgen, der an der Gipfelkonferenz teilnahm. Island war aus einer Vielzahl von Gründen für derartige Treffen ausgesucht worden. Das Land war klein, Reykjavik hatte eine Bevölkerung von gerade mal 100000 Menschen, was den Sicherheitsbestrebungen entgegenkam. Die Bevölkerung war ziemlich homogen, so dass Fremde sofort wie bunte Hunde auffielen, was die Chance erheblich verbesserte, Terroristen zu identifizieren, die die Absicht hatten, den Friedensprozess zu stören. Und außerdem ko

Auf der Tagesordnung der sich über einen Zeitraum von einer Woche hinziehenden Treffen standen unter anderem die Besetzung des Irak, die Lage in Israel und Palästina sowie die Ausbreitung des fundamentalistisch motivierten islamischen Terrorismus. Und während das Gipfeltreffen weder von den Vereinten Nationen noch von irgendeiner anderen weltumspa

Russland, Frankreich, Deutschland, Ägypten, Jordanien und eine Reihe nahöstlicher Staaten nahmen an der Konferenz teil. Israel, Syrien und der Iran hatten ihre Teilnahme abgesagt. Die Vereinigten Staaten, Großbrita





Reykjavik war eine Stadt der niedrigen Gebäude und bunt gestrichenen Häuser, die in der schneebedeckten Landschaft wie der Schmuck an einem Weihnachtsbaum wirkten. Das höchste Gebäude, die Hallgrimskirkja-Kirche, war nur wenige Stockwerke hoch, und die Dampfschwaden, die aus den geothermalen Quellen aufstiegen, verliehen der Landschaft eine geheimnisvolle Ausstrahlung. Der Geruch von Hydrosulfid — aus den heißen Quellen — durchsetzte die Luft mit dem Gestank fauler Eier.

Reykjavik drängte sich um den zu allen Jahreszeiten eisfreien Hafen, der auch die Fischereiflotte, die Grundlage der isländischen Wirtschaft, beherbergte. Überhaupt waren die durchschnittlichen Wintertemperaturen in der Stadt deutlich milder als in New York. Die Bürger von Island gelten als außerordentlich gesund und wirken glücklich. Das Glücklichsein lässt sich auf eine positive Lebenseinstellung zurückführen, die Gesundheit auf den Überfluss an heißen Quellbecken in der näheren und weiteren Umgebung.

Die arabischen Gipfeltreffen fanden im Hofoi statt, dem großen Haus, das mittlerweile für städtische Veranstaltungen benutzt wurde und außerdem 1986 Schauplatz der Begegnung zwischen Mikhail Gorbatschow und Ronald Reagan gewesen war. Das Hofoi war weniger als zwei Kilometer vom Liegeplatz der Oregon entfernt, ein Vorteil, der die Sicherheitsmaßnahmen erheblich erleichterte.

Katar hatte die Corporation schon früher benutzt — und sie unterhielten eine Partnerschaft, die von gegenseitiger Hochachtung geprägt war.

Aus Respekt vor den christlichen Teilnehmern am Gipfeltreffen hatte man für den ersten Weihnachtstag keine Konferenzen angesetzt. Daher waren unter Deck in der Küche der Oregon drei Köche damit beschäftigt, die letzten Vorbereitungen für das bevorstehende große Festmahl zu treffen.

Der Hauptgang befand sich bereits im Ofen — zwölf große Turducken. Die Turducken waren das Lieblingsgericht der Ma

Tabletts mit Hors d’œuvres befanden sich bereits auf den Tischen: geeiste Möhren, Sellerie, Schalotten, Meerrettich und Zucchini. Daneben standen Schüsseln mit Nüssen, Früchten, Käse und mit Kräckern sowie Platten mit Krabbenscheren, frischen Austern und Hummerfleisch. Drei verschiedene Suppen; Waldorf- und grüner Salat; ein Fischgang; ein Käsegang; Minze-, Kürbis-, Apfel- und Blaubeerkuchen; Sherry; Liköre und Jamaican-Blue-Mountain-Kaffee.