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Es ist still, die Front ist ruhig bis auf das Gewehrgeknatter. Die Kugeln liegen dicht, es wird nicht planlos geschossen, sondern auf allen Seiten scharf gezielt. Ich ka

»Ich will deiner Frau schreiben«, sage ich hastig zu dem Toten,»ich will ihr schreiben, sie soll es durch mich erfahren, ich will ihr alles sagen, was ich dir sage, sie soll nicht leiden, ich will ihr helfen und deinen Eltern auch und deinem Kinde -«

Seine Uniform steht noch halb offen. Die Brieftasche ist leicht zu finden. Aber ich zögere, sie zu öffnen. In ihr ist das Buch mit seinem Namen. Solange ich seinen Namen nicht weiß, ka

Ohne Entschluß halte ich die Brieftasche in der Hand. Sie entfällt mir und öffnet sich. Einige Bilder und Briefe fallen heraus. Ich sammle sie auf und will sie wieder hineinpacken, aber der Druck, unter dem ich stehe, die ganze ungewisse Lage, der Hunger, die Gefahr, diese Stunden mit dem Toten haben mich verzweifelt gemacht, ich will die Auflösung beschleunigen und die Quälerei verstärken und enden, wie man eine unerträglich schmerzende Hand gegen einen Baum schmettert, ganz gleich, was wird.

Es sind Bilder einer Frau- und eines kleinen Mädchens, schmale Amateurfotografien vor einer Efeuwand. Neben ihnen stecken Briefe. Ich nehme sie heraus und versuche sie zu lesen. Das meiste verstehe ich nicht, es ist schlecht zu entziffern, und ich ka

Ich schreibe die Adresse mit dem Bleistift des Toten auf einen Briefumschlag und schiebe da

Ich habe den Buchdrucker Gérard Duval getötet. Ich muß Buchdrucker werden, denke ich ganz verwirrt, Buchdrucker werden, Buchdrucker -

Nachmittags bin ich ruhiger. Meine Furcht war unbegründet. Der Name verwirrt mich nicht mehr. Der Anfall vergeht.»Kamerad«, sage ich zu dem Toten hinüber, aber ich sage es gefaßt.»Heute du, morgen ich. Aber we

Die So

Nun begi

Plötzlich fällt mir ein, daß meine eigenen Kameraden auf mich schießen kö

Der erste Stern. Die Front bleibt ruhig. Ich atme auf und spreche vor Aufregung mit mir selbst:»Jetzt keine Dummheit, Paul – Ruhe, Ruhe, Paul -, da

Die Dunkelheit wächst. Meine Aufregung legt sich, ich warte aus Vorsicht, bis die ersten Raketen steigen. Da

Ich komme näher. Da sehe ich bei einer Rakete, wie im Draht sich etwas eben noch bewegt, ehe es erstarrt, und liege still. Beim nächstenmal sehe ich es wieder, es sind bestimmt Kameraden aus unserm Graben. Aber ich bin vorsichtig, bis ich unsere Helme erke





Gleich darauf erschallt als Antwort mein Name:»Paul – Paul -«

Ich rufe wieder. Es sind Kat und Albert, die mit einer Zeltbahn losgegangen sind, um mich zu suchen.

»Bist du verwundet?«

»Nein, nein -«

Wir rutschen in den Graben. Ich verlange Essen und schlinge es hinunter. Müller gibt mir eine Zigarette. Ich sage mit wenigen Worten, was geschehen ist. Es ist ja nichts Neues; so was ist schon oft passiert. Nur der Nachtangriff ist das Besondere bei der Sache. Aber Kat hat in Rußland schon einmal zwei Tage hinter der russischen Front gelegen, ehe er sich durchschlagen ko

Von dem toten Buchdrucker sage ich nichts.

Erst am nächsten Morgen halte ich es nicht mehr aus. Ich muß es Kat und Albert erzählen. Sie beruhigen mich beide.»Du ka

Ich höre ihnen geborgen zu, getröstet durch ihre Nähe. Was habe ich nur für einen Unsi

»Sieh mal dahin«, zeigt Kat.

An den Brustwehren stehen einige Scharfschützen. Sie haben Gewehre mit Zielfernrohren aufliegen und lauern den Abschnitt drüben ab. Hin und wieder knallt ein Schuß. Jetzt hören wir Ausrufe.»Das hat gesessen?«-»Hast du gesehen, wie er hochsprang?«Sergeant Oellrich wendet sich stolz um und notiert seinen Punkt. Er führt in der Schußliste von heute mit drei einwandfrei festgestellten Treffern.

»Was sagst du dazu?«fragt Kat.

Ich nicke.

»We

»Oder er wird bald Vizefeldwebel«, ergänzt Kat.

Wir sehen uns an.»Ich würde es nicht machen«, sage ich.»Immerhin«, sagt Kat,»es ist ganz gut, daß du es jetzt gerade siehst.«

Sergeant Oellrich tritt wieder an die Brustwehr. Die Mündung seines Gewehrs geht hin und her.

»Da brauchst du über deine Sache kein Wort mehr zu verlieren«, nickt Albert.

Ich begreife mich jetzt auch selbst nicht mehr.»Es war nur, weil ich so lange mit ihm zusammen liegen mußte«, sage ich. Krieg ist Krieg schließlich. Oellrichs Gewehr knallt kurz und trocken.