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Die Einschläge haben aufgehört. Ich drehe mich zum Trichter und winke den andern. Sie klettern herauf und reißen sich die Masken herunter. Wir umfassen den Verwundeten, einer nimmt seinen geschienten Arm. So stolpern wir hastig davon.

Der Friedhof ist ein Trümmerfeld. Särge und Leichen liegen verstreut. Sie sind noch einmal getötet worden; aber jeder von ihnen, der zerfetzt wurde, hat einen von uns gerettet.

Der Zaun ist verwüstet, die Schienen der Feldbahn drüben sind aufgerissen, sie starren hochgebogen in die Luft. Vor uns liegt jemand. Wir halten an, nur Kropp geht mit dem Verwundeten weiter.

Der am Boden ist ein Rekrut. Seine Hüfte ist blutverschmiert; er ist so erschöpft, daß ich nach meiner Feldflasche greife, in der ich Rum mit Tee habe. Kat hält meine Hand zurück und beugt sich über ihn:»Wo hat’s dich erwischt, Kamerad?«

Er bewegt die Augen; er ist zu schwach zum Antworten.

Wir schneiden vorsichtig die Hose auf. Er stöhnt.»Ruhig, ruhig, es wird ja besser -«

We

Ich wische ihm mit dem befeuchteten Finger über die Schläfe und gebe ihm einen Schluck. In seine Augen kommt Bewegung. Jetzt erst sehen wir, daß auch der rechte Arm blutet.

Kat zerfasert zwei Verbandspäckchen so breit wie möglich, damit sie die Wunde decken. Ich suche nach Stoff, um ihn lose darüberzuwickeln. Wir haben nichts mehr, deshalb schlitze ich dem Verwundeten das Hosenbein weiter auf, um ein Stück seiner Unterhose als Binde zu verwenden. Aber er trägt keine.

Ich sehe ihn genauer an: es ist der Flachskopf von vorhin.

Kat hat inzwischen aus den Taschen eines Toten noch Päckchen geholt, die wir vorsichtig an die Wunde schieben. Ich sage dem Jungen, der uns unverwandt ansieht:»Wir holen jetzt eine Bahre.«

Da öffnet er den Mund und flüstert:»Hierbleiben -«Kat sagt:»Wir kommen ja gleich wieder. Wir holen für dich eine Bahre.«

Man ka

»Gib her«, sagt er und bleibt stehen. Er ist entschlossen, ich sehe es. Wir blicken uns um, aber wir sind nicht mehr allein. Vor uns sammelt sich ein Häuflein, aus den Trichtern und Gräbern kommen Köpfe.

Wir holen eine Bahre.

Kat schüttelt den Kopf.»So junge Kerle«- Er wiederholt es:»So junge, unschuldige Kerle -«

Unsere Verluste sind geringer, als anzunehmen war: fünf Tote und acht Verwundete. Es war nur ein kurzer Feuerüberfall. Zwei von unseren Toten liegen in einem der aufgerissenen Gräber; wir brauchen sie bloß zuzubuddeln. Wir gehen zurück. Schweigend trotten wir im Gänsemarsch hintereinander her. Die Verwundeten werden zur Sanitätsstation gebracht. Der Morgen ist trübe, die Krankenwärter laufen mit Nummern und Zetteln, die Verletzten wimmern. Es begi

Zwei Ma





Ein Einschlag hallt irgendwo. Wir zucken auf, die Augen sind gespa

Es kommt nichts weiter. – Monoton nur die Rufe:»Achtung

– Draht«- wir gehen in die Knie, wir sind wieder im Halbschlaf.

5.

Es ist beschwerlich, die einzelne Laus zu töten, we

Wir sitzen rundherum, die Hemden auf den Knien, den Oberkörper nackt in der warmen Luft, die Hände bei der Arbeit. Haie hat eine besonders feine Art von Läusen: sie haben ein rotes Kreuz auf dem Kopf. Deshalb behauptet er, sie aus dem Lazarett in Thourhout mitgebracht zu haben, sie seien von einem Oberstabsarzt persönlich. Er will auch das sich langsam in dem Blechdeckel ansammelnde Fett zum Stiefelschmieren benutzen und brüllte eine halbe Stunde lang vor Lachen über seinen Witz. Doch heute hat er wenig Erfolg; etwas anderes beschäftigt uns zu sehr.

Das Gerücht ist Wahrheit geworden. Himmelstoß ist da. Gestern ist er erschienen, wir haben seine wohlbeka

Hier wird er sich wundern. Tjaden erörtert seit Stunden alle Möglichkeiten, wie er ihm antworten will. Haie sieht nachdenklich seine große Flosse an und kneift mir ein Auge. Die Prügelei war der Höhepunkt seines Daseins; er hat mir erzählt, daß er noch manchmal davon träumt.

Kropp und Müller unterhalten sich. Kropp hat als einziger ein Kochgeschirr voll Linsen erbeutet, wahrscheinlich bei der Pionierküche. Müller schielt gierig hin, beherrscht sich aber und fragt:»Albert, was würdest du tun, we

»Frieden gibt’s nicht!«äußert Albert kurz.

»Na, aber we

»Abhauen!«knurrt Kropp.

»Das ist klar. Und da

»Mich besaufen«, sagt Albert.

»Rede keinen Quatsch, ich meine es ernst -«

»Ich auch«, sagt Albert,»was soll man de

Kat interessiert sich für die Frage. Er fordert von Kropp seinen Tribut an den Linsen, erhält ihn, überlegt da

Er kramt in seiner Wachstuchbrieftasche nach einer Fotografie und zeigt sie stolz herum.»Meine Alte!«Da

»Du ka

»Stimmt«, nickt er,»ich muß dafür sorgen, daß sie was zu essen haben.«