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»Schlamassel«, sagt Kat.

Das Gewitter der Geschütze verstärkt sich zu einem einzigen dumpfen Dröhnen und zerfällt da

Die Scheinwerfer begi

Wir rammen die Eisenpfähle in regelmäßigen Abständen fest. Immer zwei Ma

Nach einigen Stunden sind wir fertig. Aber wir haben noch Zeit, bis die Lastwagen kommen. Die meisten von uns legen sich hin und schlafen. Ich versuche es auch. Doch es wird zu kühl. Man merkt, daß wir nahe am Meere sind, man wacht vor Kälte immer wieder auf.

Einmal schlafe ich fest. Als ich plötzlich mit einem Ruck hochfliege, weiß ich nicht, wo ich bin. Ich sehe die Sterne, ich sehe die Raketen und habe einen Augenblick den Eindruck, auf einem Fest im Garten eingeschlafen zu sein. Ich weiß nicht, ob es Morgen oder Abend ist, ich liege in der bleichen Wiege der Dämmerung und warte auf weiche Worte, die kommen müssen, weich und geborgen – weine ich? Ich fasse nach meinen Augen, es ist so wunderlich, bin ich ein Kind? Sanfte Haut; – nur eine Sekunde währt es, da

Ich setze mich hoch, ich fühle mich sonderbar allein. Es ist gut, daß Kat da ist. Er sieht gedankenvoll zur Front und sagt:»Ganz schönes Feuerwerk, we

Hinter uns schlägt es ein. Ein paar Rekruten fahren erschreckt auf. Nach ein paar Minuten funkt es wieder herüber, näher als vorher. Kat klopft seine Pfeife aus.»Es gibt Zunder.«

Schon geht es los. Wir kriechen weg, so gut es in der Eile geht. Der nächste Schuß sitzt bereits zwischen uns. Ein paar Leute schreien. Am Horizont steigen grüne Raketen auf. Der Dreck fliegt hoch, Splitter surren. Man hört sie noch aufklatschen, we

Neben uns liegt ein verängstigter Rekrut, ein Flachskopf. Er hat das Gesicht in die Hände gepreßt. Sein Helm ist weggepurzelt. Ich fische ihn heran und will ihn auf seinen Schädel stülpen. Er sieht auf, stößt den Helm fort und kriecht wie ein Kind mit dem Kopf unter meinen Arm, dicht an meine Brust. Die schmalen Schultern zucken. Schultern, wie Kemmerich sie hatte. Ich lasse ihn gewähren. Damit der Helm aber wenigstens zu etwas nutze ist, packe ich ihn auf seinen Hintern, nicht aus Blödsi

Irgendwo hat es mächtig eingehauen. Man hört Schreien zwischen den Einschlägen.

Endlich wird es ruhig. Das Feuer ist über uns hinweggefegt und liegt nun auf den letzten Reservegräben. Wir riskieren einen Blick. Rote Raketen flattern am Himmel. Wahrscheinlich kommt ein Angriff.

Bei uns bleibt es ruhig. Ich setze mich auf und rüttele den Rekruten an der Schulter.»Vorbei, Kleiner! Ist noch mal gutgegangen.«





Er sieht sich verstört um. Ich rede ihm zu:»Wirst dich schon gewöhnen.«

Er bemerkt seinen Helm und setzt ihn auf. Langsam kommt er zu sich. Plötzlich wird er feuerrot und hat ein verlegenes Aussehen. Vorsichtig langt er mit der Hand nach hinten und sieht mich gequält an. Ich verstehe sofort: Kanonenfieber. Dazu hatte ich ihm eigentlich den Helm nicht gerade dorthingepackt – aber ich tröste ihn doch:»Das ist keine Schande, es haben schon ganz andere Leute als du nach ihrem ersten Feuerüberfall die Hosen voll gehabt. Geh hinter den Busch da und schmeiß deine Unterhose weg. Erledigt -«

Er trollt sich. Es wird stiller, doch das Schreien hört nicht auf.»Was ist los, Albert?«frage ich.

»Drüben haben ein paar Kolo

Das Schreien dauert an. Es sind keine Menschen, sie kö

Kat sagt:»Verwundete Pferde.«

Ich habe noch nie Pferde schreien gehört und ka

Er ist Landwirt und mit Pferden vertraut. Es geht ihm nahe. Und als wäre es Absicht, schweigt das Feuer jetzt beinahe. Um so deutlicher wird das Schreien der Tiere. Man weiß nicht mehr, woher es kommt in dieser jetzt so stillen, silbernen Landschaft, es ist unsichtbar, geisterhaft, überall, zwischen Himmel und Erde, es schwillt unermeßlich an – Detering wird wütend und brüllt:»Erschießt sie, erschießt sie doch, verflucht noch mal!«

»Sie müssen doch erst die Leute holen«, sagt Kat. Wir stehen auf und suchen, wo die Stelle ist. We

Detering reißt das Gewehr hoch und zielt. Kat schlägt es in die Luft.»Bist du verrückt -?«Detering zittert und wirft sein Gewehr auf die Erde. Wir setzen uns hin und halten uns die Ohren zu. Aber dieses entsetzliche Klagen und Stöhnen und Jammern schlägt durch, es schlägt überall durch.

Wir kö

Wir nehmen die Hände von den Ohren. Das Schreien ist verstummt. Nur ein langgezogener, ersterbender Seufzer hängt noch in der Luft. Da

Detering geht und flucht:»Möchte wissen, was die für Schuld haben.«Er kommt nachher noch einmal heran. Seine Stimme ist erregt, sie klingt beinahe feierlich, als er sagt:»Das sage ich euch, es ist die allergrößte Gemeinheit, daß Tiere im Krieg sind.«