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Heinrich ist dunkelrot angeschwollen. Jetzt unterbricht er mich.»Ich bin kein Idiot«, erklärt er zum zweiten Male.»Und Sie brauchen mir keine solchen albernen Vorträge zu halten. Ich weiß mehr vom praktischen Leben als Sie. Und ich will lieber in Ehren untergehen als zu fragwürdigen Schiebermethoden greifen, um zu existieren. Solange ich Verkaufsleiter der Firma bin, wird das Geschäft im alten, anständigen Si

Er greift nach seinem Hut und wirft die Tür schmetternd hinter sich zu. Wir sehen ihn auf seinen stämmigen X-Beinen über den Hof stampfen, halbmilitärisch mit seinen Radfahrklammern. Er ist im Abmarsch zu seinem Stammtisch in der Gastwirtschaft Blume.

»Freude am Geschäft will er haben, dieser bürgerliche Sadist«, sage ich ärgerlich.»Auch das noch! Wie ka

Georg lacht.»Nimm dein Geld und laß uns auch aufbrechen! Wolltest du dir nicht noch eine Krawatte kaufen? Vorwärts damit! Heute gibt es keine Gehaltserhöhungen mehr!«

Er nimmt den Koffer mit dem Geld und stellt ihn achtlos in das Zimmer neben dem Büro, wo er schläft. Ich verstaue meine Packen in einer Tüte mit der Aufschrift: Konditorei Keller – feinste Backwaren, Lieferung auch ins Haus.

»Kommt Riesenfeld tatsächlich?«frage ich.

»Ja, er hat telegraphiert.«

»Was will er? Geld? Oder verkaufen?«

»Das werden wir sehen«, sagt Georg und schließt das Büro ab.

II

Wir treten aus der Tür. Die heftige So

»Inflation!«sage ich.»Da hast du auch eine – die wildeste von allen. Es scheint, daß selbst die Natur weiß, daß nur noch in Zehntausenden und Millionen gerechnet wird. Sieh dir an, was die Tulpen da machen! Und das Weiß drüben und das Rot und überall das Gelb! Und wie das riecht!«

Georg nickt, schnuppert und nimmt einen Zug aus der Brasil; Natur ist für ihn doppelt schön, we

Wir fühlen die So





Alle diese Denkmäler sind noch das, was man als Kleinvieh bezeichnet – erst hinter ihnen kommen die Klötze aus Marmor und Granit. Zunächst die einseitig polierten, bei denen die Vorderflächen glatt sind, Seiten und Rückenfläche rauh gespitzt und die Sockel allseitig rauh. Das ist bereits die Klasse für den wohlhabenderen Mittelstand, den Arbeitgeber, den Geschäftsma

Die Aristokratie der Grabsteine jedoch sind der allseitig polierte Marmor und der schwarze schwedische Granit. Da gibt es keine rauhen Seiten und Rückenflächen mehr; alles ist auf Hochglanz gebracht worden, ganz gleich, ob man es sieht oder nicht, sogar die Sockel, und davon gibt es nicht nur einen oder zwei, sondern oft auch einen geschrägten dritten, und oben darauf, we

Wir blicken gleichzeitig auf das einzige dieser Glanzstücke, das bis vor einer Viertelstunde noch Eigentum der Firma war. Da steht es, schwarz und blitzend wie der Lack eines neuen Automobils, das Frühjahr umduftet es, Fliederblüten neigen sich ihm zu, es ist eine große Dame, kühl, unberührt und noch für eine Stunde jungfräulich -, da

»Du machst mich hungrig«, erklärt Georg.»Auf zur „Walhalla“! Oder mußt du vorher noch deinen Schlips kaufen?«

»Nein, ich habe Zeit, bis die Geschäfte schließen. So

»Weil die Börse da

»Ja. Lebt der Mensch von i

»Der Mensch lebt, Punkt. Es gibt Gulasch im „Walhalla“, Gulasch mit Kartoffeln, Gurken und Salat. Ich habe das Menü gesehen, als ich von der Bank kam.«

»Gulasch!«Ich pflücke eine Primel und stecke sie mir ins Knopfloch.»Der Mensch lebt, du hast recht! Wer weiter fragt, ist schon verloren. Komm, laß uns Eduard Knobloch ärgern!«

Wir betreten den großen Speisesaal des Hotels»Walhalla«. Eduard Knobloch, der Besitzer, ein fetter Riese mit einer braunen Perücke und einem wehenden Bratenrock, verzieht bei unserem Anblick das Gesicht, als hätte er bei einem Rehrücken auf eine Schrotkugel gebissen.

»Guten Tag, Herr Knobloch«, sagte Georg.»Schönes Wetter heute! Macht mächtigen Appetit!«

Eduard zuckt nervös die Achseln.»Zuviel essen ist ungesund! Schadet der Leber, der Galle, allem.«