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»Frauen und Polizisten«, sagt Georg und grinst; aber er blickt ebenfalls wohlgefällig auf Lisa.

Die zweite Nummer des Programms begi

»Champagner!«schmettert Riesenfeld mit Diktatorstimme.

Ich schrecke auf, und auch Georg ist besorgt.»Herr Riesenfeld«, sage ich.»Der Champagner ist hier sehr schlecht.«

In diesem Augenblick schaut mich ein Gesicht vom Boden an. Ich blicke erstaunt zurück und sehe, daß es die Tänzerin ist, die sich so weit nach hinten heruntergebeugt hat, daß ihr Kopf zwischen den Beinen wieder hervorkommt. Sie sieht eine Sekunde aus wie ein äußerst verwachsener Zwerg.»Den Champagner bestelle ich!«erklärt Riesenfeld und winkt dem Kellner.

»Bravo!«sagt das Gesicht von unten.

Georg zwinkert mir zu. Er spielt die Rolle des Kavaliers, während ich da bin für die unbequemen Sachen; das ist so ausgemacht zwischen uns.»We

»Ausgeschlossen! Ich übernehme das! Kein Wort mehr darüber!«Riesenfeld ist ganz Don Juan hoher Klasse. Er sieht befriedigt auf die goldene Kapsel im Eiskühler. Verschiedene Damen zeigen sofort starkes Interesse. Ich bin ebenfalls einverstanden. Der Champagner wird Erna lehren, daß sie mich zu früh über Bord geschmissen hat. Mit Genugtuung trinke ich Riesenfeld zu, der feierlich erwidert.

Willy taucht auf. Es war zu erwarten; er ist hier Stammgast. Aufstein bricht mit seiner Gesellschaft auf, und Willy wird unser Nachbar. Er erhebt sich gleich darauf und heißt Renée de la Tour willkommen. Sie hat ein hübsches Mädchen bei sich, das ein schwarzes Abendkleid trägt. Nach einer Weile erke

»Ich würde es Ihnen nicht raten«, erwidert Georg diplomatisch.»Aber wir werden sie vielleicht später noch irgendwie ke

Er sieht mich vorwurfsvoll an. Hätte ich im Büro nicht gesagt, daß wir nicht wüßten, wer Lisa sei, wäre die Sache in Ordnung. Aber wer ko

»Tanzen Sie nicht?«fragt die Akrobatin mich.

»Schlecht. Ich habe keinen Si

»Ich auch nicht. Lassen Sie es uns zusammen probieren.«Wir klemmen uns in die Masse auf der Tanzfläche und werden langsam vorwärts geschoben.»Drei Mä

»Warum nicht? Mein Freund Georg behauptet, wer Frauen in einen Nachtklub mitbringe, lade sie ein, ihm Hörner aufzusetzen.«

»Wer ist Ihr Freund Georg? Der mit der dicken Nase?«

»Der mit dem kahlen Kopf. Er ist Anhänger des Harem-Systems. Frauen soll man nicht vorzeigen, sagt er.«

»Natürlich… Und Sie?«

»Ich habe kein System. Ich bin wie Spreu im Winde.«

»Treten Sie mir nicht auf die Füße«, sagt Gerda.»Sie sind keine Spreu. Sie wiegen mindestens siebzig Kilo.«

Ich nehme mich zusammen. Wir sind gerade an Ernas Tisch vorbeigeschoben worden, und diesmal hat sie mich Gott sei Dank erka





Gerda riecht nach Maiglöckchenparfüm.»Lassen Sie mich nur wieder los«, sagt sie.»Damit erreichen Sie nichts bei der Dame mit dem roten Haar. Und das wollen Sie doch, nicht wahr?«

»Nein«, lüge ich.

»Sie hätten sie gar nicht beachten sollen. Statt dessen haben Sie wie hypnotisiert zu ihr rübergestarrt und da

Ich versuche immer noch, das falsche Lächeln zu halten; ich möchte um alles nicht, daß Erna merkt, daß ich hier ebenfalls reingefallen bin.»Ich habe das nicht arrangiert«, sage ich lahm.»Ich habe nicht tanzen wollen.«

Gerda schiebt mich von sich weg.»Ein Kavalier sind Sie anscheinend auch noch! Hören wir auf. Meine Füße tun mir weh.«

Ich überlege, ob ich ihr erklären soll, daß ich das anders gemeint habe; aber wer weiß, wohin mich das da

Dort hat der Alkohol inzwischen gewirkt. Georg und Riesenfeld duzen sich. Riesenfeld hat den Vornamen Alex. In spätestens einer Stunde wird er auch mich auffordern, ihn zu duzen. Morgen früh ist natürlich alles wieder vergessen.

Ich sitze ziemlich trübe da und warte darauf, daß Riesenfeld müde wird. Die Tanzenden gleiten dahin, von der Musik getragen, in einem trägen Fluß von Lärm, Körpernähe und Herdengefühl. Auch Erna kommt herausfordernd vorbei und ignoriert mich. Gerda stößt mich an.

»Das Haar ist gefärbt«, sagt sie, und ich habe das ekelhafte Gefühl, daß sie mich trösten will.

Ich nicke und merke, daß ich genug getrunken habe. Riesenfeld ruft endlich nach dem Kellner. Lisa ist gegangen; jetzt will auch er raus.

Es dauert eine Zeitlang, bis wir fertig sind. Riesenfeld bezahlt tatsächlich den Champagner; ich hatte erwartet, er würde uns mit den vier Flaschen, die er bestellt hat, sitzenlassen. Wir verabschieden uns von Willy, Renée de la Tour und Gerda Schneider. Es ist ohnehin Schluß; auch die Musik packt ein. Alles staut sich an den Ausgängen und der Garderobe.

Ich stehe auf einmal neben Erna. Ihr Kavalier rudert mit langen Armen an der Garderobe herum, um ihren Mantel zu holen. Erna mißt mich eisig.»Hier muß ich dich erwischen! Das hättest du wohl nicht erwartet!«

»Du mich erwischen?«sage ich verblüfft.»Ich dich!«

»Und mit was für Subjekten!«fährt sie fort, als hätte ich nicht geantwortet.»Mit Tingeltangelweibern! Rühr mich nicht an! Wer weiß, was du dir schon geholt hast!«

Ich habe keinen Versuch gemacht, sie anzurühren.»Ich bin hier geschäftlich«, sage ich.»Und du? Wie kommst du hierher?«

»Geschäftlich!«Sie lacht schneidend auf.»Geschäftlich! Wer ist de

»Das Rückgrat des Staates, der kleine Sparer«, erwidere ich und denke, ich sei witzig gewesen.»Er wird täglich hier beerdigt, aber sein Grabdenkmal ist kein Kreuz – es ist ein Mausoleum, gena

»Und so einem verbummelten Subjekt hat man vertraut!«erklärt Erna, als hätte ich wieder nichts gesagt.»Wir sind fertig miteinander, Herr Bodmer!«

Georg und Riesenfeld kämpfen an der Garderobe um ihre Hüte. Ich merke, daß ich zu Unrecht in der Verteidigung bin.»Hör zu«, fauche ich.»Wer hat mir heute nachmittag noch gesagt, er kö

Erna wird weiß um die Nase.»Du pöbelhafter Verseschmierer!«flüstert sie, als spritze sie Vitriol.»Du meinst wohl, weil du Gedichte von toten Leuten abschreiben ka

Die seidenen Fahnen sind ein Zitat aus dem Gedicht, das ich ihr nachmittags geschickt habe. Ich taumele i