Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 2 из 101

Ich nahm eine Zigarette aus der Tasche. Eigentlich ko

Draußen quietschte das Tor. Ich zerriß den Zettel mit den Daten meines Lebens und warf ihn in den Papierkorb. Die Tür flog auf. Gottfried Lenz stand im Rahmen, lang, mager, mit strohblonder Mähne und einer Nase, die für einen ganz anderen Ma

»Herrgott!«Ich stand auf.»Ich habe gehofft, ihr hättet nicht dran gedacht! Macht's gnädig, Kinder!«

»Das kö

Ich dachte nach.»Ein tanzendes altes Weib.«

»Heiliger Moses! Ein schlechtes Vorzeichen! Paßt aber zu deinem Horoskop. Habe es gestern gestellt. Du bist ein Kind des Schützen, unzuverlässig, schwankend, ein Rohr im Winde, mit verdächtigen Saturntrigonen und einem lädierten Jupiter in diesem Jahr. Da Otto und ich Vater-und Mutterstelle an dir vertreten, überreiche ich dir deshalb als erstes etwas zum Schutz. Nimm dieses Amulett! Eine Nachkommin der Inkas hat es mir dereinst überlassen. Sie hatte blaues Blut, Plattfüße, Läuse und die Gabe, in die Zukunft zu schauen. ›Weißhäutiger Fremdling‹, sagte sie zu mir, ›Könige haben es getragen, die Kraft der So

Er hängte mir eine kleine schwarze Figur an einer dü

Er öffnete das Paket und stellte die Flaschen einzeln in die Morgenso

Köster lachte.»War eine verwickelte Sache. Zu lang zum Erzählen. Aber sag mal, wie fühlst du dich de

Ich winkte ab.»Wie sechzehn und fünfzig gleichzeitig. Nicht besonders.«

»Das ne

Köster sah mich an.»Laß ihn, Gottfried«, sagte er da

»Geburtstage drücken mächtig aufs Selbstgefühl. Besonders frühmorgens. Er wird sich schon wieder erholen.«

Lenz kniff die Augen zusammen.»Je weniger Selbstgefühl ein Mensch hat, um so mehr ist er wert, Robby. Tröstet dich das ein bißchen?«

»Nein«, sagte ich,»ganz und gar nicht. We

»Er philosophiert, Otto«, sagte Lenz,»er ist schon gerettet. Er hat den stillen Moment überstanden! Den stillen Geburtstagsmoment, wo man sich selbst in die Pupille blickt und entdeckt, was man für ein armseliges Küken ist. Jetzt kö

Wir arbeiteten, bis es dämmerig wurde. Da

»Das muß Robby entscheiden«, sagte Köster.»Es ist nicht fein, Gottfried, dem Beschenkten so plump mit dem Zaunpfahl zu winken.«

»Noch weniger fein ist es, die Schenker verdursten zu lassen«, erwiderte Lenz und machte eine Flasche auf.

Der Geruch verbreitete sich sofort durch die ganze Werkstatt.





»Heiliger Moses«, sagte Gottfried.

Wir schnupperten alle.»Phantastisch, Otto. Man muß schon in die hohe Poesie gehen, um da würdige Vergleiche zu finden.«

»Zu schade für die dunkle Bude hier!«entschied Lenz.»Wißt ihr was? Wir fahren 'raus, essen irgendwo zu Abend und nehmen die Flasche mit. In Gottes freier Natur wollen wir sie aussaufen!«

»Glänzend.«

Wir schoben den Cadillac beiseite, an dem wir nachmittags gearbeitet hatten. Hinter ihm stand ein sonderbares Ding auf Rädern. Es war der Re

Köster hatte den Wagen, eine hochbordige, alte Kiste, seinerzeit auf einer Auktion für ein Butterbrot gekauft. Fachleute, die ihn damals sahen, bezeichneten ihn ohne Zögern als interessantes Stück für ein Verkehrsmuseum. Der Konfektionär Bollwies, Besitzer einer Damenmäntelfabrik und Re

Karl schnob die Chaussee entlang.

»Otto«, sagte ich,»da kommt ein Opfer.«

Hinter uns hupte ungeduldig ein schwerer Buick. Er holte rasch auf. Bald lagen die Kühler nebeneinander. Der Ma

Ein paar Sekunden später mußte er feststellen, daß Karl sich immer noch auf gleicher Höhe mit ihm befand. Er rückte sich etwas zurecht, blickte uns amüsiert an und gab Gas. Aber Karl wankte nicht. Wie ein Terrier neben einer Dogge hielt er sich weiter klein und flink neben der strahlenden Lokomotive aus Nickel und Lack.

Der Ma