Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 52 из 80

»Ich bringe sie morgen. Oder ich ka

»Unbedingt.«

Dreyer überlegte einen Augenblick.»Du bist ja jetzt mit drin«, sagte er.»Mehr als ich.

Oder nicht?«»Viel mehr.«»Und we

»Ich rede nicht. Ich habe Gift. Ich werde nicht reden.«

»Ihr habt scheinbar wirklich alles.«Dreyers Gesicht zeigte eine Art von widerwilligem Respekt.

»Ich wußte das nicht.«

Sonst hätte ich besser aufgepaßt, dachte er. Diese verfluchten Dreivierteltoten! Selbst denen ko

»Hier ist noch etwas«, sagte Berger.

»Was?«

Berger holte fünf Mark aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. Dreyer steckte sie ein.

»Wenigstens etwas für das Risiko -«

»Nächste Woche kommen noch fünf Mark -«

»Und – wofür?«

»Nichts. Einfach noch fünf Mark für dieses hier.«

»Gut.«Dreyer verzog die Lippen, hörte aber gleich auf damit; der Furunkel schmerzte.

»Man ist ja schließlich kein Unmensch«, sagte er.»Hilft immer gern einem Kameraden.«

Er ging. Berger lehnte sich gegen die Wand. Ihm war schwindelig. Es war besser gegangen, als er erwartet hatte. Er machte sich nichts vor; er wußte, daß Dreyer immer noch darüber nachdachte, wie er ihn erledigen ko

Man ko

Er zerrte von dem Haufen eine andere und schob sie neben den falschen Toten. Im gleichen Augenblick kam ein Neuer durch die Öffnung gesaust. Die Ablader hatten wieder angefangen.

Dreyer erschien mit den drei Häftlingen. Er warf einen Blick auf Berger.»Was machst du hier?

Weshalb bist du nicht draußen?«schnauzte er.

Es war für das Alibi. Die drei anderen sollten sich einprägen, daß Berger allein unten gewesen war.

»Ich hatte noch einen Zahn zu ziehen«, sagte Berger.

»Quatsch! Du hast zu tun, was befohlen wird. Da ka

Dreyer setzte sich umständlich an den Tisch mit den Listen.»Weitermachen!«kommandierte er.

Schulte kam kurz darauf. Er hatte eine Ausgabe von Knigges»Umgang mit Menschen«in der Tasche, holte sie hervor und bega

Die Toten wurden weiter entkleidet. Der dritte in der Reihe war der Ma

Berger hatte es so arrangiert, daß zwei der Helfer ihn auszogen. Er hörte sie die Nummer 509 melden. Schulte blickte nicht auf. Er las in dem klassischen Buch über Etikette die Regeln über das Essen von Fisch und Krebsen nach. Er erwartete im Mai eine Einladung der Eltern seiner Verlobten und wollte gerüstet sein. Dreyer schrieb gleichgültig die Personalien auf und verglich sie mit den Meldungen der Blocks. Der vierte Tote war wieder ein Politischer. Berger meldete ihn selbst. Er sagte die Nummer etwas lauter und merkte, daß Dreyer aufblickte. Er brachte die Sachen des Toten zum Tisch. Dreyer sah ihn an. Berger machte ein Zeichen mit den Augen. Da

Die Tür öffnete sich. Steinbre

Schulte klappte sein Buch zu.»Sind wir soweit?«fragte er Dreyer.

»Da sind noch vier Leichen.«

»Gut, macht fertig.«





Steinbre

»Macht nur fertig. Wir haben Zeit. Und schickt da

»Ja«, sagte Breuer.»Heute ist mein Geburtstag.«

»Wer von euch ist 509?«fragte Goldstein.

»Warum?«

»Ich bin hierher überwiesen worden.«

Es war Abend, und Goldstein war mit einem Transport von zwölf anderen zum Kleinen Lager gekommen.»Lewinsky schickt mich«, sagte er zu Berger.

»Bist du in unserer Baracke?«

»Nein. In Baracke 21. Es war in der Eile nicht anders zu machen. Man ka

»509 existiert nicht mehr.«

Goldstein blickte auf.»Tot oder versteckt?«

Berger zögerte.»Du ka

Er wandte sich zu Goldstein.»Ich heiße jetzt Florma

»Lange? Zwei Tage -«

»Das ist lange. Was gibt es Neues? Komm hier herüber. Hier ka

Sie setzten sich abseits von den anderen.»Gestern nacht haben wir in Block 6 über unser Radio Nachrichten hören kö

»Berlin?«

»Ja -«

»Und die Amerikaner und Engländer?«

»Da waren keine neuen Nachrichten. Wir hatten Störungen und mußten vor» sichtig sein. Das Ruhrgebiet ist eingekreist, und sie sind weit über den Rhein, das ist sicher.«509 starrte auf den Stacheldraht, hinter dem ein Streifen Abendrot unter schweren Regenwolken glomm.»Wie langsam das alles geht -«

»Langsam? Das ne

509 schüttelte den Kopf.»Das meine ich nicht. Es ist langsam für hier. Für uns. Auf einmal!

Verstehst du das nicht? Ich bin viele Jahre hier – aber dieses scheint das langsamste Frühjahr von allen zu sein. Es ist langsam, weil es so schwer ist, zu warten.«

»Ich verstehe.«Goldstein lächelte. Die Zähne standen kreidig in seinem grauen Gesicht.»Ich ke

»Verdammt langsam ist es, we

»Ja, das meine ich. Vor ein paar Wochen wußten wir noch nichts. Jetzt er«scheint alles schon langsam. Sonderbar, wie sich das verändert, we

509 wäre da

Etwas anderes war nicht zu erreichen gewesen; es war schon viel, daß der Blockälteste von Baracke 20, in der Florma

Außerdem war immer noch Weber da, der ihn bei einer unvermuteten Kontrolle wiedererke

»Bist du allein gekommen?«fragte er Goldstein.

»Nein. Es sind noch zwei andere mitgeschickt worden.«

»Kommen noch mehr?«

»Wahrscheinlich. Aber nicht offiziell als Überweisungen. Wir haben drüben mindestens fünfzig bis sechzig Leute versteckt.«