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Er stand auf und ging in dem kleinen Raum hin und her. Er atmete lang und tief. Da

Zwei Tage später trat Doktor Beer in die Zelle. Kern sprang auf.»Wie geht es ihr?«

»Ganz gut; das heißt normal.«

Kern atmete auf.»Woher wußten Sie, daß ich hier bin?«

»Das war einfach. Sie kamen nicht mehr. Also mußten Sie hier sein.«

»Das stimmt. Weiß sie es?«

»Ja. Als Sie gestern abend nicht als Prometheus auftraten, hat sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, mich zu erreichen. Eine Stunde später wußten wir Bescheid. Übrigens eine verrückte Idee, das mit den Streichhölzern!«

»Ja, das war es! Manchmal glaubt man, schon sehr gerissen zu sein; da

»Nein. Jedenfalls noch nicht so, daß sie reisen ka

»Natürlich!«Kern dachte nach.»Ich muß da

Beer zog einen Brief aus der Tasche.»Hier! Ich habe Ihnen etwas mitgebracht.«

Kern griff hastig nach dem Brief – aber da

»Nein, ich lese ihn nachher.«

»Da

»Danke. Danke vielmals!«Kern schrieb rasch einen Brief; es ginge ihm gut, Ruth möge rasch gesund werden. We

Er legte den Zwanzigfrankenschein des Richters hinein und klebte den Umschlag zu.»Hier!«

»Wollen Sie nicht erst den anderen Brief lesen?«fragte Beer.





»Nein! Noch nicht. So schnell nicht. Ich habe doch den ganzen Tag nichts anderes.«

Beer sah ihn überrascht an; da

»Bestimmt?«

Beer lachte.»Warum de

»Ja, das ist wahr! Jetzt ist ja alles in Ordnung. Wenigstens in der Beziehung. Die nächsten zwölf Tage ka

Kern nahm den Brief Ruths in die Hände, als Beer draußen war. So leicht, dachte er, ein bißchen Papier und ein paar Tintenstriche und so viel Glück.

Er legte den Brief auf die Kante seiner Pritsche. Da

STEINER HATTE SEINE Sachen gepackt. Er wollte nach Frankreich. Es war gefährlich in Österreich geworden, und der Anschluß an Deutschland war nur noch eine Frage der Zeit. Außerdem rüstete der Prater und das Unternehmen Direktor Potzlochs zum großen Winterschlaf.

Potzloch schüttelte Steiner die Hand.»Wir fahrenden Leute sind ja gewohnt, daß man sich tre

»Bestimmt.«

»Na also!«Potzloch griff nach seinem Kneifer.»Kommen Sie gut durch den Winter. Ich bin kein Freund von Abschiedsszenen.«

»Ich auch nicht«, erwiderte Steiner.

»Wissen Sie«, Potzloch zwinkerte,»es ist eine reine Gewohnheitssache. We

»Ein schönes Bild! Von der Schießbude zum Ringelspiel… und vom Ringelspiel wieder zur Schießbude… sogar ein Bild zum Verlieben!«

Potzloch schmunzelte geschmeichelt.»Unter uns gesprochen, Steiner… wissen Sie, was das Furchtbarste ist auf der Welt? Im Vertrauen gesagt: daß alles zum Schluß Gewohnheitssache wird.«Er hakte seinen Kneifer auf die Nase.»Sogar die sogena

»Sogar der Krieg«, sagte Steiner.»Sogar der Schmerz! Sogar der Tod! Ich ke

Potzloch winkte flüchtig ab.»An den glaubt man ja nie ernstlich, Steiner. Nicht einmal im Krieg; de

Er sah Steiner mit schiefem Kopf an. Steiner nickte amüsiert. Potzloch streckte ihm noch einmal die Hand hin.»Also Servus! Ich muß rasch zur Schießbude hinüber, nachsehen, ob die das Service gut einpacken.«

»Servus! Ich gehe dafür wieder einmal ins Ringelspiel.«

Potzloch grinste und sauste davon.

Steiner ging zum Wagen hinüber. Das trockene Laub knisterte unter seinen Füßen. Die Nacht stand schweigend und unbarmherzig über dem Walde. Von der Schießbude klang Hämmern herüber. Im halb abgebrochenen Karussell schwankten ein paar Lampen.

Steiner ging, sich von Lilo zu verabschieden. Sie blieb in Wien. Ihre Ausweise und ihre Arbeitserlaubnis galten nur für Österreich. Sie wäre auch nicht mitgegangen, we

Sie stand im Wohnwagen und deckte den Tisch. Als er eintrat, wandte sie sich um.»Es ist Post für dich gekommen«, sagte sie.

Steiner nahm den Brief und sah auf die Marke.»Aus der Schweiz. Sicher von unserem Kleinen.«Er riß den Umschlag auf und las.»Ruth ist im Krankenhaus«, sagte er da