Добавить в цитаты Настройки чтения

Страница 51 из 85



Unten schloß der Bauer ab. Der Heuboden hatte ein rundes Fenster. Sie hockten sich daran und sahen den Bauern fortgehen. Der Himmel war klar geworden. Er spiegelte sich im See. Der Bauer ging langsam über die abgemähten Felder, mit dem bedächtigen Schritt von Menschen, die der Natur täglich nahe sind. Außer ihm war niemand zu sehen. Er ging allein über die Felder, und es schien, als trüge er auf seinen dunklen Schultern den ganzen Himmel.

Sie saßen am Fenster, bis die farblose Stunde vor der Nacht alles Licht grau machte. Das Heu wuchs hinter ihnen im Spiel der Schatten zu einem phantastischen Gebirge. Sein Geruch mischte sich mit dem Geruch von Torf und Whisky, den die

Schafe ausströmen. Sie ko

Am nächsten Morgen kam der Bauer und schloß den Stall auf. Kern ging hinunter. Ruth schlief noch. Ihr Gesicht war gerötet, und sie atmete hastig. Kern half dem Bauern die Schafe austreiben.

»Kö

»Zu helfen ist da nicht viel. Aber Sie kö

»Danke.«

Kern erkundigte sich nach Adressen von Deutschen in der Stadt. Der Ort stand nicht auf Binders Liste. Der Bauer na

Kern ging nachmittags, als es dunkel wurde, los. Er fand das erste Haus sehr leicht. Es war eine weiße Villa, die in einem kleinen Garten lag. Ein sauberes Hausmädchen öffnete die Tür. Es führte ihn sofort in einen kleinen Vorraum, anstatt ihn draußen stehenzulassen. Gutes Zeichen, dachte Kern.»Ist Herr Ammers zu sprechen? Oder Frau Ammers?«frage er.

»Einen Augenblick.«

Das Mädchen verschwand und kam da

Nach einer Minute erschien Herr Ammers. Er war ein kleiner Ma

Ammers hörte ihm freundlich zu.»Also Sie sind ein Emigrant ohne Paß und ohne Aufenthaltserlaubnis?«sagte er da

»Ja.«

»Gut.«Ammers erhob sich.»Meine Frau ka

Er ging hinaus. Nach einiger Zeit kam seine Frau herein. Sie war ein ausgeblichenes Neutrum mit einem Gesicht von der Farbe zu lange gekochten Fleisches und blassen Schellfischaugen.

»Was haben Sie de

Kern packte seine Dinge aus. Es war nicht mehr allzuviel. Die Frau suchte hin und her, sie betrachtete die Nähnadeln, als hätte sie nie vorher welche gesehen, sie roch an der Seife und probierte die Zahnbürste auf dem Daumen; – da

Die Schwester war eine Zwillingsausgabe der Frau.

Der Spitzbart Ammers mußte, so klein er war, ein eisernes Regiment im Hause führen, de

Die Frau sah ihn wie erschrocken an.»Wollen Sie vielleicht eine Tasse Kaffee?«fragte sie da

Kern hatte lange keinen Kaffee mehr getrunken.»We

»Ja, doch! Sofort! Einen Augenblick.«

Sie schob sich hinaus, ungeschickt wie eine schiefe To

Die Schwester gluckste ein Lachen wie ein Truthahn und schwieg plötzlich still, als hätte sie sich verschluckt. Kern sah sie erstaunt an. Sie duckte sich und stieß einen hohen pfeifenden Laut durch die Nase aus.





Die Frau kam herein und stellte die dampfende Tasse vor Kern auf den Tisch.»Trinken Sie nur in aller Ruhe«, sagte sie besorgt.»Sie haben ja Zeit, und der Kaffee ist sehr heiß.«

Die Schwester lachte kurz und hoch auf und duckte sich sofort hinterher erschrocken.

Kern kam nicht dazu, den Kaffee zu trinken. Die Tür ging auf, und Ammers trat mit kurzen, elastischen Schritten ein, gefolgt von einem mißmutig aussehenden Gendarmen.

Ammers wies mit einer sakralen Geste auf Kern.»Herr Gendarm, tun Sie Ihre Pflicht! Ein vaterlandsloses Individuum ohne Paß, ausgestoßen aus dem Deutschen Reich!«

Kern erstarrte.

Der Gendarm betrachtete ihn.»Kommen Sie mit!«knurrte er da

Kern hatte einen Moment lang das Gefühl, als sei sein Gehirn ausgelöscht. Er hatte alles erwartet, nur das nicht. Langsam und mechanisch wie in einer Zeitlupenaufnahme suchte er seine Sachen zusammen. Da

Ammers wurde blaß. Sein Spitzbart zuckte.»Schützen Sie mich!«befahl er dem Gendarmen.

»Er hat Sie noch nicht beleidigt«, erwiderte der Beamte phlegmatisch.»Er hat Sie bis jetzt nur verflucht. We

Ammers sah ihn wütend an.»Tun Sie Ihre Pflicht!«fauchte er.

»Herr Ammers«, erklärte der Gendarm ruhig.»Sie haben mir keine Anweisungen zu geben. Das kö

Die beiden gingen hinaus. Hinter ihnen klappte die Haustür zu. Kern ging stumm neben dem Beamten her. Er ko

»Menschenskind«, sagte der Gendarm nach einer Weile,»manchmal besuchen die Schafe wirklich die Hyänen. Wußten Sie de

»Mein Gott!«sagte Kern.

»Ja«, erwiderte der Beamte.»Das ne

Kern schwieg.»Ich weiß nicht«, sagte er da

Der Gendarm blickte die Straße entlang und zuckte die Achseln.

»Das hilft alles nichts! Es geht mich auch nichts an. Ich muß Sie zur Polizei bringen.«Er schaute sich um. Die Straße war leer.»Ich möchte Ihnen nicht raten, zu flüchten!«fuhr er fort.»Es hat keinen Zweck! Zwar habe ich ein verstauchtes Bein und ka

Kern war plötzlich hellwach und von einer unsi