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Den 25. Febr. hatte er bey Ihro Czar. Maytt. in dem neuen höltzernen Saal öffentliche Audience, und, nachdem er den königlichen Brieff überreicht, auch Ihro Czar. Maytt. mündlich nach Ihro Königlichen Maytt. in Polen Gesundheit gefraget, antwortete er: Da ich von Ihro Königlichen Maytt., meinem allergnädgisten Herren, abgereyset, habe selbigen bey dero Armee, welche von Pol., Litt[auer], Teutschen und andern x[ri]stlichen Nationen, auch Tartarn und Cosaquen auff der russischen Gräntze unter Sewskij versamlet, bey guter Gesundheit, auch glüklichen Progressen und fernern heroischen Intent verlassen. Diese gar zu resolute Worte verdrossen so wohl Ihro Czar. Maytt., die bis dato lauter glükliche Actiones gegen die Polen gespühret und keiner wiederigen Fortun vermuthend war, als auch allen beysitzenden Räthen gar sehr, weilen die Polen bey dieser Nation (142v) nunmehr gar nicht geachtet und gantz gringschätzig worden waren, demnach sie sich nicht einbilden konten, daß die Polen so kek seyn und auff ihre Grentze zu rüken sich unterstehen solten. Doch ward vor diesmahl alles mit Stillschweigen übergangen und ferner gefraget, ob der Abgesandte etwas mündlich beyzubringen gevollmächtiget wäre? Nach Verlesung des königlichen Brieffes, antwortete er, es werde zu vernehmen seyn, was er in Commission habe, und hiemit ward ihm abzutreten gewinket, auch alsobald der Hoffrath Nasczokyn und der Gesandschafften Cantzler, dem Allmar, anbefohlen, mit ihm ferner zu conferiren, umb zu vernehmen, vohin der König in Polen mit seinem Vernehmen zielte. Der König gab in seinem Brieff zu erke

Selbigen Dato war der Hoffrath Nasczokyn und der Cantzler Almar mit dem pol. Abgesandten in der Gesandtencantzelley zur Conferentz. Nach erklährten vielen Circumstancien gab der Abgesandte zu erke

Dem engellandschen Ambassadeur hatte sein Pristaff angedeütet, wie daß der König und die (143v) Republique in Polen diesen ihren Abgesandten einen Frieden umb Gottes Willen zu erbitten abgefertiget hatten, aber der H. Ambassadeur wolte von der Sache nichts wißen, vorgebend, daß er ihm was gewisses vorbringen, mit der gleichen groben Ruhmräthigkeit aber künftige unbelästiget lassen solte.

Den 29. Februarii ward der königliche engländische Ambassadeur abermahl zur Conferentz gefordert. Erstlich wurde selbigen exprobriret, daß er in seiner eingegebenen lateinischen Schrifft Ihro Czar. Maytt. keinen gebührlichen Titul (da er anstatt Serenissimo et Potentissimo nur Illustrissimo et Exellentissimo geschrieben) gegeben hätte, hernach nochmahlen ersuchet, die Proposition, so er vorzubringen hätte, zu entdeken. Der Ambassadeur aber gab zur Antwort, daß er Ihro Czar. Maytt. einen gar gebräuchlichen Titul gegeben, im Fall ihnen aber selbiger nicht gefallen möchte, so solten sie wißen, daß er von seinem Könige und Herren befehliget wäre, Ihro Czar. Maytt. mit dergleichen Ehrerbietigkeit und Respect zu begegnen, als ihm, seinem Könige und Herren, selbste, demzufolge er auch dergestalt, wie es ihnen beliebte, inskünfftige den Titul zu schreiben sich nicht we[i]gern wolte, sie solten nur desselben gleichen von ihrer Seiten eine gute Intention gegen Ihro Königliche Maj. (144r) und der Cron Engelland bliken laßen und die von alters her freye Commercie gnüge der alten Privilegien erneuren und bestätigen, in welchem Punct er anitzo ihrer in letzter Conferentz gegebener Zusage, auch (da sie nehmlich seine Praetension Ihro Czar. Maytt. zu unterlegen und ihm auskünfftige Antwort zu ertheilen versprochen hätten) Ihro Czar. Maytt. Resolution zu vernehmen erschienen wäre, sonsten deüchte ihm u





Den 2. Martii ward dem gantzen Reiche insgesamt zum Auffbruch fertig zu seyn angekündiget.

Den 3. Martii ward der mit den Pol. geschlossene vorige Tractat verändert und abgehandelt, daß die russischen Großcommissarien den 30. Martii zu Sewsk sich einstellen solten.

Den 4. dito ward dieses abermahl verändert und beschlossen, daß den 10. Aprilis in Sewerskij Nowgrodek sich einzufinden.

Den 5. dito, nachdem auch dieses denen Russen nicht gefallen wolte, ward beschlossen, daß die russischen Commissarien den 10. Aprilis in Bransk sich einzustellen solten gehalten seyn, und von da

(145r) Den 8. Martii ward aus dem Mittel der Großcommissarien einer, nehmlich der Hoffrath Nasczokyn, nebst einem Diak, Feodor Michaylow, nach Bransk abgeordnet, umb von da

Selbigen dato kahm von der Gräntze Zeitung (die vor gar gewiß gehalten ward), daß der König in Polen todt und demnach seine Armeen sich getre

Den 23. Martii, nachdem gar gewisse Zeitung einkommen, daß der König in Polen noch beym Leben und gutter Gesundheit zu der litt[auischen] Armee sich nach Mohilow begeben hätte, ward ein Schreiber, Piotr Dolgowa, mit einem Brieffe von den russischen Großcommissarien an die pol. Commissarien abgefertiget, persuadirend, daß sie sich zwischen Mohilow und Smolensk einstellen und wegen des Ortes und Termins mit ihrem Collega, dem Hoffrath Nasczokyn, handeln, auch die Praeliminaria schliessen möchten. Unterdessen wolten auch sie, so bald es der (145v) vorstehende böse Weg zulaßen möchte, sich einfinden. Dem Hoffrath Nasczokyn ward auch Ordre gegeben, von Bransk nach Smolensk sich zu begeben.

Den 27. Martii ist von Ihro Königlichen Maytt. in Polen ein Curier, nahmens Samuel Bogdanowitz, an den Abgesandten Herrn Wienclawskij kommen mit Ordre, daß er seine ihm anbefohlene Negotia dahin lenken möchte, damit es zur Commission gelangen konte.

Den 28. dito ist der pol. Abgesandter in der Gesandtenkantzelley bey dem Hoffrath Grigorey Borisow Nasczokyn und dem Cantzler Almas abermahl zur Conferentz gewesen und ward beschloßen, daß die russischen Großcommissarien den 20. Aprilis sich zu Smolensk einstellen, allda auch auf die Nähe die pol. Großcommissarien zu erscheinen gehalten seyn solten.