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Das 1664ste Jahr

Den 2. Januarii arrivirte in der Czar. Residentz Moskow ein königlicher polnischer Abgefertigter, Samuel Wienclawskij genand, welcher vorhin bey dem seel[igen] General Gonsewskij Secretarius, auch mit selbigen allhier in Moskow die Zeit über gefangen gewesen, numehro aber bey Ihro Königlichen Maytt. in Polen vor einen Cammersecretario bestellet und angenommen war. Seine Suite bestund aus 9 a 10 Personen, ward auf jener Seit des Wassers Moskow in selbigem Hofe einquartiert, da der seel[ige] General im Arrest gesessen.

Den 3. Januar ward der pol. Abgesandter Wienclawskij vor Ihro Czar. Maytt. zur Audience gefordert. Nach abgelegtem Gruße überreichte er einen königlichen Brieff, welcher nur dieses Inhalts war, daß Ihro Czar. Maytt. als ein x[ri]stlicher Potentat den meyneidigen Joha

Den 4. Januarii ließ der pol. Abgesandte durch seinen Pristaven anhalten, daß ihm möchte consentiret werden, wegen einer gewissen Sache mit dem Hoffrath Nsczokyn zu sprechen.

Den 5. Januarii war der pol. Abgesandter in der Gesandtencantzeley bey dem Hoffrath Nasczokyn und gab selbigen zu erke

Den 8. Januarii bekahm der königliche pol. Abgesandter seinen Abschied und einen czar. Brieff, in welchem declarirt ward: Im Fall Ihro Königliche Maytt. den gefangenen streletzschen Obersten Iwan Monastirow auf freyen Fuß stellen und nach Smolensk schiken würden, solte auch der begehrte Nowoszinskij gegen ihn ausgeantwortet werden.

Den 10. Jan. ward der pol. Abgesandte Wienclawskij abermahl in die Gesandtencantzley gefordert, umb a

Den 16. Januarii ist der pol. Abgesandte Wienclawskij auch nebst Ihro Czar. Maytt. Courier, der Streptzey Kirilo Pußtzin, mit einem Schreiben (zu den Tractaten Ort und Termin zu erne





Den 19. Jan. sind die Großcommissarien, der Okolnitzey und Stadthalter zu Baktzischar Wasiley Siemionowitz Wolinskij und dessen Collegen (nach der lieffländischen Gräntze mit den schwedischen die nach dem Kardischen Friendsschluß entstandene Mißhelligkeiten beyzulegen beordneten) gar unverrichter Sachen zurük nach Moskow kommen.

Den 28. Jan. sind 2 pol. Translatores, Ludwig Schiretzkij und Joha

Den 3. Februarii haben Ihro Czar. Maytt., theilß den ankommenden englischen Ambassadeur wohl zu empfangen, theils, weilen etwa von der Ukrain (136v) wiederliche Zeitungen einkahmen, im Fall der Noth, wa

Den 5. Februarii war alles bereit, den königlichen englischen Ambassadeur zu empfangen. Weilen aber unter denen, so ihn aus dem Quartier (allda er auf eine Meile von der Residentz Moskow über Nacht gelegen (137r) hatte) begleiten solten, ein Mißverständnüß sich eingemischt, auch die an ihnen abgeschikte Courier alle irrgeritten waren, also, daß es sich schon biß in die finstre Nach verspätet hatte, wolte der Ambassadeur bey Nacht einzuziehen nicht bewilligen, sondern blieb auf eine ½ Meile Weges von der Stadt über Nacht beliegen.

Den 6. Februarii ist der engländische Ambassadeur Graff Charles Howart mit grossem Pompe entfangen. Seine Suite bestund in 72 Personen, führete seine Gemahlin und Sohn auch mit sich. Die gantze Cavallerie, so vor 4 Tagen gemustert worden, rükte ihm ins Feld entgegen, die Infanterie aber stellte sich auff beyden Seiten der Strassen von dem Orte an, da der Ambassadeur von den russischen Pristawen (deren einer ein Hoffrath, Ivan Afonasiewitz Prontzischow, der andere ein Diak war) empfangen und in die czar. entgegen gesandte Schlitten gesetzet ward, biß an den Gesandtenhoff, welcher dazumahl in eines holländischen Kauffma

Den 11. Februarii hat der königliche engländische Ambassadeur bey Ihro Czar. Maytt. in dem quadrirten Saal öffentliche Audience gehabt und ist auff das köstlichste hinauffgebracht und mit grosser Reputation empfangen worden. Zum ersten ward ihm entgegen geschikt der Stolnik Ivan Andrewitz Chylkow, hernach Nikita Ivanowitz Scheremetoff, vor dem Audienzsaal aber der Bojar Knias Ivan Alexievitz Worotinskij. Seine Pristawen, so ihn hinaffbrachten, waren der Okolnitzey Wasili Semienowitz Wollinskij und der Hoffrath Ivan Afonasiewitz Prontzischew. Der Audientzsaal und die Hoffbedienten waren alle auffs köstlichste mit Gold und Silberstük, Perlen (138r) und Edelgestein, Zobeln und Luxenpeltzen bekleydet. Dieses extraordinarien Ambassadeurs Anbringen bey Ihro Czar. Maytt. war, daß sich Ihro Königliche Maytt. in Engelland wegen erzeugter Hülffeleistung, deroselben in ihrem Exilio mit Erlegung einer Summa Geldes erwiesen, höchlich bedankten, und weilen nunmehr (nachdem der höchste Gott selbige Ihro Königliche Maytt. in Engelland ihres Herren Vaters glorwürdigsten Gedächtnüß Stuhl zu betreten erhoben und sie in dero Erbreich bestätiget hätte) Ihro Czar. Maytt. dersolben durch ihren Großgesandten, den Stolnik Knias Piotr Semonowitz Prosorowskij und dessen Collegis, zu gratuliren und die unter beyderseits Antecessoren (lobwürdigen Memori) von alters her gepflegte gutte Correspondence und vertrauliche Freündschafft zu unterhalten praesentiret und veranlaßet hätten, demzufolge Ihro Königliche Maytt. in England auch das jenige zu recompensiren und gutte Vertrauligkeit zu unterhalten, dero extraordinaire Ambassadeur expediren und abfertigen wolen, mit dem geneigten Willen und gewisser Zuversicht, daß alles dasjenige, was zu ferner Fortsetzung und Handhabung einer gutten Correspondence zwischen beyden Potentaten, Ihro Königlichen, auch Czar. Maytt., ersprüßlich sein mochte, bey dieser Ambassade aufs beste werde gestifftet und abgehandelt werden, davon er dan ein mehres künfftig bey den Conferentzen declariren und handeln wolte.

(138v) Den 12. Februarii ist dem gantzen Lande, fertig zu seyn und ihr Proviant bey Schlittenbahn nach Kaluga zu schiken, anbefohlen.