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(111r) Supplementum des 1662sten Jahres

Ihro Königliche Maytt. in Polen setzte den Ständen der Cron Polen und Großfürstenthumbs Littauen wegen Abschaffung der unter den Armeen eingerissenen Confoederation einen Reichstag zu Warschau. Sie konten aber vor diesmahl durch keinerley Mittel die Confoederirten von ihrem Bunde abbringen, welche gäntzlich eine Satisfaction ihres restirenden Soldes wegen forderten. Weilen aber der Schatz der Cron Polen und des Großfürstenthums Littauen so viel Geld nicht vermochte auffzubringen und aller Vorrath durch diesen langen und mächtigen Krieg gantz verthan war, musten Hauptgelder von jeder Person der Würde nach durch das gantze pol. Reich und des Großfürstenthumbs Littauen einzufordern, consentiret werden, worzu de

Die russische Armeen waren all fertig und warteten nur, ob es mit diesen Confoederationen zum Schertz oder Ernst ausschlagen würde. Der Okolnitzey und Woiwod Knias Gregorej Gregoriewitz Romadanowskij stund mit seiner Armee zu Bielgrod fertig, hatte auch mit dem zaporowischen General Chmiel und ihm assistirenden tartarschen Sultan bey Perejaslaw einen ziemlichen Scharmützel mit merklichem Verlust der besten Völker von beyden Seiten. De

Ihro Königliche Maytt. in Polen begaben sich selbst mit der gantzen Hoffhaltung nach Reüsch-Lemberg, die Confoederirten persönlich zu besänftigen. Nachdem der russische Abgesandte, der Stolnik Afonasey Niesterow, vom Reichstag aus Warschau unverrichter Sache zu Moscau arriviret war, ward der Hoffrath und Stadthalter zu Schatzk Afonasey Laurentiewitz Nasczokin von Smolensk nach Moscau beruffen, und als ein groß- und gevollmächtigter Ambassadeur an die Cron Polen und Ihro Königliche Maytt. abgefertiget, und nahm seinen Weg von Moscow auf Neugarden, Pleskow, Dunaburg durch Churland und Sameyten nach Warschau. Dieser ungewöhnliche March und die gar zu neüe Vetrauligkeit, auch offt wiederholte Correspondentz des Nasczokins mit dem General Gonsewskij und Feldmarechal Zuronskij verursachte unter den Confoederirten einiges Mißtrauen wieder den General Gonsewskij und Zuronskij, da

(113v) In der Hauptstadt Moskow lieff auch in diesem Jahr eine gefährliche Rebellion vor, ward aber durch Ernst- und Standhafftigkeit Ihro Czar. Maytt. und Treue der Strelitzen und andrer Ihro Czar. Maytt. und dem Reiche geneigter Leüthe in der Eil gedämpffet, also daß etzliche tausend der Rebellen drüber ihr Leben einbüssen musten. Ihro Czar. Maytt. in Moskow Unterthanen, die Baskirtzen, wurden auch wieder die Obrigkeit rebellisch, streifften das Land bey Uffa herum durch, machten alles nieder und nahmen gefangen, was ihnen vorkahm, stekten Stadt und Dörffer in den Brand und verübten grosse Excessen. Gegen selbige ward der Bojar und Stadthalter zu Murom Knias Feodor Feodorowitz Wolkonskij, mit einer Armee nach Uffa commandiret, konte sie aber in diesem Jahr zu keiner Unterthänigkeit bringen, sondern verlohr in unterschiedenen Scharmützeln viel Volk.





In der Hauptstadt Moskow ging alles durch die kupfferne Müntze über und über und sahe gar gefährlich aus. Viele tausend Menschen wurden wegen einiger Untreu, Mißbrauches und unbilliger Verfahrung mit der Müntze, insonderheit aber die Beampten, denen die kupfferne Müntzhäuser Ausgab und Ei