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Das 1662ste Jahr

Den 7. Januarii ist der Confoederirten Abgesandter Sokolowskij Moscau abgereiset.

Den 12. Jan. war in Moscau ein grosser Allarm von den Tartern, welche in unterschiedlichen Orter ins Reich hineinbrachen.

Den 18. Jan. ist der Podiatzey Piotr Dol[g]owa mit einem Brieffe von dem Bojaren und Statthalter zu Susdal Knes Jurgi Alexiewitz Dolgorukow und den Hoffmarechal Feodor Michaylowitz Ribischew an den Zuronskij und der confoederirten Armée abgefertiget, anzukündigen, daß der gefangene General Gonsewskij und alle pol. Gefangene den 12. Martii itzt lauffenden Jahres auf der Gräntze zu Smolensko solten gelieffert werden, daß also auch die Ruß. Gefangene, so in Polen und Litthauen verhanden, zu Auswechselung möchten gestellet werden.

Den 20. Jan. ist Zeitung einkommen, wie das die Tartarn unter Sewsk von dem Bojaren Grigorey Siemienowitz Kurakin geschlagen und ihr Sultan, der Diwletscha Mursa Schirenskij, gefangen.

Den 24. Jan. kommt Zeitung ein, daß der Bojar Knes Ivan Iva

Den 25. Jan. ist der gefangene tartarische Mursa Diwletscha Schirenskij zu Moscau eingebracht.

Den 30. Jan. ist an den Dworanin Ivan Zelabowskij, der nach den Confoederirten deputiret war, Befehl geschikt, daß er sich zurük wenden solte.

Den 3. February ist der gefangene tartarische Mursa, weil er in seinen Banden weder essen noch trinken wolen, gestorben.

Den 9. Febr., nachdem Zeitung von Smolensko eingelauffen, daß die pol. Commissarien schon lange der unsrigen auf der Gräntze zu Sklow erwarteten, sind auff die Tractaten zu Commissarien deputire der vornehmste Bojar und Statthalter zu Kasan Knes Nikita Ivanowitz Odojewskij, der Bojar und Statthalter zu Twer Knes Ivan Siemenowitz Prosorowskij, der Hoffrath und Statthalter zu Schutzk Afanasey Laurentiewitz Ardin-Nasczokin, der Gesandschafften Cantzler Almaz Ivanow und der Diak Feodor Michailow.

(103r) Den 13. Febr. ist ein Lieutenant, Timofey Kischkin, mit Ihro Cz. Maytt. Brieffe zu dem König in Polen abgangen, anzudeüten, daß sie ihre Commissarien deputirt, welche auch alsobald nach Smolensko, die Tractaten auf der Gräntze fortzusetzen, abreisen würden. Ein ander Courier, der Podiatzey Ivan Kasarinow, ging mit der Commissarien Brieff zu den pol. Herren Commissariis, andeutend, daß sie schon von Moskow auffgebrochen wären und ersuchend, daß denen Herren Pol. etwas auf ihre Ankunfft, weilen der Weg itzo sehr böse, zu warten belieben möchten.

Den 15. Febr. ist von den pol. Commissarien, nehmlich von dem Herren Jeronimus Wierbowskij, Palatino Sirad[skij], Herren Carolo Georgio Chlebowitz, Duc. Zamay[ten] Guber[nator], Herren Stanislao Sarbiewskij, Palatino Mazo[wieckij], Herren Christophoro in Baschna Zawischa, March[al] m[agnus] M. D. L., Herren Gypriano Paulo Brostowskij, Referendario et Notario M. D. L. Herren Joha

Den 18. Febr. sind die Herren zu der pol. Commission deputirte Commissarien, auch vier Cantzleybedienten nach gehaltener Bethstunde in der Hauptkirche S. Marien Verkündigung bey Ihr Cz. Maytt. Hand gewesen und haben ihren Abschied bekommen.

Selbigen Tag sind auch die schwedischen Herren Ambassadeurs, der Reichsrath Herr Bent Horn, der Landrath H. Johan Hasfer, der Assistentzrath H. Andreas Walwink in der Moscau mit der schwedischen königlichen Ratification über den neulich zu Cardies geschlossenen ewigen Frieden angelanget und prächtig empfangen worden. Derer Suite bestund in 150 Personen wohlstaffirte Leute.

(104r) Den 19. Febr. sind die russische Commissarien von Moscou nach Smolensko abgereiset.

Den 24. Febr. sind die schwedischen Herren Ambassadeurs bey Ihr Cz. Maytt. in den quadrirten Saal gegen der Hauptkirche über zur Audience gefordert. Aber sie kamen, mit Pauken, Trompetten und bewehrten Trabanten, auch ihrer gar prächtigen Suite begleitet, bis an den Gang der Kirchen mit den vergüldeten Thürmen. Nach der Abgebung der Ratification überreichten sie noch einen Vollmachtsbrieff und hielten umb eine Conferentz an mit Ihro Cz. Maytt. Bojaren und Räthen.

Den 26. Febr. ist der General Gonsewskij bey den kayserlichen Herren Legaten gewesen wegen Unterredung von etzlichen Privatsachen.





Den 28. Febr. sind die schwedischen Ambassadeurs mit dem nechsten Bojaren und Statthalter zu Kasan Knes Alexei Nikititz Trubetzkoy, dem Bojaren und Statthalter zu Susdall Kn. Juria Alexiewitz Dolgorukow, dem Okolnitzey, Generalzeugmeister und Statthalter zu Rzow Bogdan Matthwewitz Chytrowo, dem Cantzler Larion Dmitriewitz Lopuchin in Conferentz gewesen und haben Ihro Königliche Maytt. in Schweden Interposition zwischen Rußland und Polen offeriret.

Den 3. Martii ist der gefangene General Gonsewskij nebst etzlichen Obristen und Officirs bey Ihro Cz. Maytt. Hand gewesen.

Den 4. Martii haben die schwedischen Ambassadeurs abermahls eine Conferentz gehalten, und ward (104v) vor diesmahl nicht acceptiret, weilen sich der König und die Republique in Polen resolviret hatten, ohne einigen Mediatoren vom Frieden zu tractiren.

Den 5. Martii sind die Herren kayserliche Abgesandte zur Conferentz gefordert, umb zu vernehmen, was ihre eigentliche Resolution sey, ob sie nach Hause zu reysen oder ferner zu warten geso

Den 6. Martii haben Ihro Czar. Maytt. in Moscau in Praesentz der schwedischen Herren Ambassaduers die zu Cardis neulich auffgerichtete Friedenspacta confirmiret und mit ihrem Eyde auf dem heiligen Evangelio bekräfftiget und beschworen, auch selbige Confirmation schrifftlich verfasset, mit beyhangendem Reichssiegel besiegelt, dem schwedischen Ambassadeur überreichet.

Den 9. Martii sind die pol. Gefangene, der General Gonsewskij und andere, von Mosco nach Smolensko abgeführet.

Dito des Abends in der andern Stunde der Nacht musten die Herren schwedische Abgesandte zur Conferentz erscheinen, aber es gab diese nächtliche Conferentz einen grossen Streit wegen etzlicher Puncten, die in dem aufgerichteten Instrumento Pacis nicht gleich in der russischen und schwedischen Sprache übereinstimmten, nehmlich das freye Commercium und die Erlassung der Gefangenen betreffend.

Den 13. Martii ward der Tolk Philat Adler in der Eil wegen Correction der streitigen Puncten mit einem Brieffe zu den Moscowitischen Großgesandten nach Schweden abgefertiget.

Den 15. Martii wurden denen schwedischen Abgesandten die Geschenke von Ihr Cz. Maytt. abgegeben, waren (105r) auch abermahl des Abends zur Conferentz, musten aber nach langem Controvertiren, weilen die Russen die schwedischen Gefangene, welche ihre Religion angenommen hatten, gnüge dem russischen Original nicht wiedergeben, die Schweden aber laut dem schwedischen Original alle ihre Gefangene zurük haben wolten, unverichter Sachen von ein ander schieden.

Den 27. Martii ist der General Gonsewskij auf Ihro Cz. Maytt. Befehl von Smolensko nach seinem Vaterlande den Dnieper Strom hinab nach Orscha abgelassen worden und seine schrifftliche Parolle hinterlassen, vor sich 5 russische Generals zu stellen, so theilß bey der Сron-, theils bey der littauischen Armee gefangen sassen, nehmlich den Okolnitzy und Woywoden Knes Osip Iwanowitz Scherbaty, den Stolnik Kn. Siemion Lukitz Scherbaty, den Stolnik Kn. Grigorey Afonasiewitz Koslowskij, den Stolnik Kn. Piotr Ivanowitz Chowanskij, den Stolnik Iwan Paulowitz Akinfiew.

Den 4. May ist der Generalmajor Dromonth Bychow zu proviantiren und mit frischer Garnison zu versehen mit 500 Ma

Den 10. May ist der aus Moscau von den russischen Commissariis zu den Polen abgefertigte Courier Ivan Kazarinow zurüke nach Smolensk mit einem Brieff nur von dreyen pol. Commissariis angelanget, nehmlich von Herren Chlebowitz, Herren Marechal Zawischa und dem General Gonsewskij, welche den russischen Commissariis wißen laßen, (105v) daß ihre Herren Collegen fernere Ordre zu halten zu Ihro Königlichen Maytt. verreiset und itzo bey dem Reichstage zu Warschau auffwahrteten, so bald aber etwas Gewisses von selbigen einkommen werde, wolten sie es den russischen Commissariis kund thun. Unterdessen möchten sie unverdrossen auf ferneren Bescheid wahrten, weilen dieser Verzug einig und allein von ihrer Nachlässigket herrührte.

Den 12. May ist von den pol. Commissariis ein Courier, Rosdowskij, angelanget, mit vorigem Bericht demnach erholend, daß die russische Commiss. auf ferneren Bescheid vom Reichstage (welchen sie, sobald er einkommen möchte, zu publiciren nicht versäumen wolten) warten solten.

Den 14. May ist der Podiatzey Piotr Dolgowa vom Zumskij und der confoederirten Armee mit einem Brieff an den Dolgorukow und Rtischtzow angelanget, berichtend, daß von pol. Seite zur Auswechselung der Gefangenen allbereits Commissarien deputiret wären, welche sich ungesäumet auf der Gräntze mit den russischen Gefangenen einstellen würden.

Den 28. May ist in Moscau die Princessin und czar. Fräulein Theodosia Alexiewna gebohren.

Den 1. Juni ist der Generalmajor Dromonth mit seiner Partey, die nach Bychow geweseen, zurüke kommen und hat bey 20 Fahnen, 50 Gefangene, unter welchen ein Major Frieße, 1 Cap[itan], 2 Lieut[enanten], 1 Fenrich, auch ein Regimentsstük, auch bey 400 Musqueten, auch etzliche Pauken und Trommeln mitgebracht, die er von den Polen erobert.

(106r) Den 6. Juni ist der Diak Grigorey Bogdanow, umb mit dem Hoffrath Nasczokin in Gesandschafft nach Polen, umb allda den Frieden auf eine neue Manier zu tractiren, zu verreisen, in Smolensk angelanget, soll für die occupirten Örter in Weißreüßen und der Ukrain den Polen Lieffland, welches man von den Schweden nehmen und ihnen geben will, oder baar Geld der Armee zu zahlen anbiethen.