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(63r) Das 1659te Jahr

Den 3. Januarii sind die Comissarien, so den Stillstand mit Schweden geschlossen, aus Lieffland nach Moskow kommen und von Ihro Czarischen Maytt. in der Vorstadt hinter der Twerischen Pforten empfangen worden.

(63v) Den 12. Januarii ist der Bojar und Statthalter zu Kasan, Knias Alexey Nikititz Trubetzkij, mit seinen Collegen bey Ihro Czar. Maytt. Hand gewesen, sind mit einer starken Armee nach der Ukrain gesand worden, die einreissende Uneinigkeiten unter den zaporowischen Kosaken zu stillen und den General Wychowskij in gebührender Pflicht zu behalten.

Den 31. Januarii ist der Lieutenant Michaylo Majorow bey Ihro Czar. Maytt. Hand gewesen, solte mit Ihro Czar. Maytt. Schreiben zu Ihro Königlichen Maytt. in Schweden gehen, umb anzukündigen, daß beyderseits Großgesandten mit den Ratificationen über den zu Walliasar geschlossenen Stillstandstractat sich auf bestimten Termin einstellen solten.

Den 2. Februarii hat der Bojar Knias Juria Alexiewitz Dolgorukow wegen der Victori unter der Wilde grosse Verehrung aus Ihro Czar. Maytt. Schatz bekommen, nehmlich 6.000 Rht. in specie, viele köstliche Zäbelpeltzwerk und silbern Geschir auff etzliche 1.000 Ducaten, auch 200 Erbbauren ihm und seine Erben zu ewigen Zeiten.

Den 6. Februarii sind mit Ihro Czar. Maytt. Ratification über den geschlossenen Stillstandtractat zu Großgesandten deputirt, nach Schweden zu gehen, der dumnij Dworianin und Statthalter zu Schatzk Afonasey Laurentiewitz Ardin-(64r)Nasczokyn, der Dworianin und Statthalter zu Kadom Bogdan Iwanowitz Naschokyn, der Diak Garasym Siemenow syn Dochtorow und Jefim Juriew.

Den 9. Februarii ist der Glowa streletzkij Abram Lopuchin, der zu dem zaporowischen General Wychowskij verschikt gewesen, zu Moskow angelanget, stattet Bericht ab, wie daß selbige malcontent und eines bösen Vornehmens sey, vorgebend, daß ihm die Puncten, welche von Ihro Czar. Maytt., die kosaksche Freyheit betreffend, verheissen wären, im gringsten nicht gehalten und von dem Generalgouverneuren und Woywoden gar violiret und gebrochen würden.

Den 25. Martii haben die neülich angelangte Abgesandten, nehmlich der dänische H. Oldeland und ein Brandenburgischer, bey Ihro Czar. Maj. Audience gehabt.

Den 26. Martii ist der Dähnische zur Conferentz beruffen, und wolte ihm gantz nicht schmeken, daß Moskow der mit Dä

(64v) Den 9. May ist die Printzessin A

Den 16. May hat der dänische Abgesandte Oldeland seinen Abschied bekommen.

Den 13. Juni ist in den Stadtmaueren Kitay aus Scheines Hoff ein Brand entstanden, und sind über 1.000 statliche Bojaren Höffe weggebrand.

Den 22. Juni hat der schwedische Secretarius Adam Möller bey Ihro Czar. Maytt. Audientz gehabt, thut kund, daß die schwedischen Großgesandten mit Ihro Königlichen Maytt. Ratification gnüge dem Walliasarischen Stillstandsschluß nach Moskow zu kommen bereit seyn, daß de

(65r) Den 8. Augusti sind die russ. Großgesandten (welches die Russen Czarewitza Dmittria Gorod ne

Den 4. September ist von den schwedischen Commissarien aus Riga ein Lieutenant, Adam Kiewitz, mit dero Brieffen in Kokenhausen angelanget, berichtet, daß die schwedischen gnüge des Walliasarschen Friedensschlusses auff der Grentze zusammenzukommen, die Ratification auffzulegen und in Augenschein zu nehmen, auch ihre Reyse ferner nach Moskow zu Ihro Czar. Maytt. fortzusetzen fertig wären, weswegen de

Den 16. Septembris ist von den russ. Commissarien ein Edelma





Den 20. September ist der zu den schwedischen Commiss. abgesandte Dworanin von Riga nach Kokenhausen zurükgekommen, bringet in seiner Relation mit, daß die Schwed. verabschiedet und bewilliget hätten, mit den Russ. zwischen Riga und Kokenhausen auff der Düna bey Thonsdorff zusammenzukommen.

Den 22. Septemberis ist der gefangene polnische Obrister Hering zu Kokenhausen eingebracht und ist von dar nach Moskow, von Moskow nach Sibirien verschikt.

Den 23. Septembris sind die Großgesandten von Kokenhausen nach dem bestimten Conferentzort Thonsdorff auffgebrochen und die Nacht gelegen unter Ascherade.

Den 24. Septemberis sind dieselbe zu Thonsdorff angelanget.

Den 25. Septemberis sind die schwedischen, nehmblich H. Bent Horn, Freyherr zu Amine, Herr zu Ekebyholm, Müstella und Wik, Ihro Königlichen Maytt. und dero Reich Schweden Rath, Generalmajor bey der Infanterie und Gouverneur zu Revel und Estland, H. Gustav Banier Carlssohn, Freyherr zu Gamle, Karbey, Herr zu Orby, Krakerum und Werpen, Ihro Königlichen Maytt. Hoff- und Kriegsrath, H. Andreas (66r) Walwig zu Kordney, Ihro Königlichen Maytt. Assistentzrath und der Secretarius des Estischen Staats, zu Thomsdorff arriviret.

Den 26. Septemberis war unter Thomsdorff in Gezelten beyder Großgesandten erste Zusammenkunfft. Die schwedischen legten ihre Ratification auff und resolvirten sich, gnüge dem Walliasarischen Abschied zu verfahren und mit selbiger Ratification nach Moskow zu Ihro Czar. Maytt. zu gehen. Die Russ. aber waren diesem zugegen, vorgebend, daß ehe bevor beyderseits Großgesandten Reyse fortgesetzet würde, gnüge dem Waliasarischen Schluß von Nöthen wäre, erstlich eine richtige Grentze zu schliessen, weilen ausdrüklich lautet, daß beyderseits Großgesandten auff der geschiedenen Grentze zusammenkommen und die Ratificationen ihrer Potentaten aufflegen solten, musten also vor diesmahl ungeschlossener Sachen voneinander scheiden.

Den 27. Septemberis hatte der Hoffrath Nasczokyn mit H. Bent Horn eine geheime Conferentz nur unter sich beyden, handelten untereinander, daß die vorgenommene Reyse zu beyden Potentaten mit den Ratificationen itzo an die Seite gesetzet, anstatt dessen aber beyderseits große und gevollmächtigte (66v) Gesandten an einen sichern Ort zusammenkommen und gnüge des Walliasarischen Stillstandes Schluße ferner vom ewigen Frieden handeln und selbigen bester Möglichkeit nach fortsetzen möchten.

Den 28. Septemberis waren abermahl beyderseits Großgesandten auff vorigen Orte zusammenkommen und wurden gnüge gestriger Abrede der beyden Principalen eins, die vorgenommene Reyse an die Seit zu setzen, und nach Verfliessung 3 Wochen zwischen Derpt und Revel zusammenzutreten und gnüge dem Walliasarischen Stillstandes Schluß die Stiefftung des ewigen Friedens ferner zu reassumiren, damit beyde Potentaten zu vorigen Vetrauligkeit gebracht werden möchten. Dieses ward also von beyden Theilen schrifftlich verfaßet, gewechselt und schieden vor diesmahl in guter Veträuligkeit voneinander.

Den 15. Octoberis sind die russ. Großgesandten von Derpt nach dem Tractatsorth Pehgküll abgreyset.

Den 22. Octoberis haben die russ. Commissarien zu die schwedischen nach Manicula einen abgesand, umb zu berichten, wie daß die Russ. Pehgküll bequähm zum Conferentzorth ausersehen hätten, weswegen dan auch vor die Schwed. (67r) allda gute Quartier abgetheilet wären, ob de

Den 26. October sind die schwedischen Commiss. mit ihrem gantzen Comitat zu Pehestekülle angelanget.

Den 27. Octoberis sind beyderseits Commissarien zu Pehestekülle zum erstenmahl zusammenkommen. Die schwedischen protestirten noch, wie sie in allen den Walliasarischen Schluß nachzukommen resolviret, auch den Punct wegen Ratification desselbigen nicht aus den Händen geben wolten, in mittelst aber auff Anhalten und Begehren der Russ. auch vom ewigen Frieden zu tractiren nicht zuwieder, sondern so bereits zu dem einen als andern wären.

Den 29. Octoberis war die andere Conferentz, bey der beyderseits Commissarien ihre Plenipotentzen wechselten und ferner den 30. zusammenzukommen beschlossen.

Den 30. Octoberis war die dritte Zusammenkunfft. Die Schweden praetendirten alle von der Cron Schweden occupirte Örter, auch völlige Recompence und Satisfaction vor unterschiedlich erlittenen Schaden. Die (67v) Russ. aber forderten von den Schweden zu den schon von den russischen Waffen occupirten Örtern Karelen, Koporien und Oreszek.

Den 1. Novemberis war der Hoffrath Nasczokyn mit Bent Horn allein zusammen und conferirten von etzlichen Sachen, worzu sich dan der H. Bent Horn im gringsten nicht verstehen wolte.

Den 3. Novemberis war die 4te Zusammenkunfft. Die Russ. blieben bey ihrer vorigen Proposition, jedoch etwas mutabel in ihren Worten, nachdem sie einmahl alle occupirte Örter, weilen sie Ihro Czar. Maytt. und dem russischen Reich zu Weißreüssen sehr gelegen waren, begehrten, verheissend den gutten Willen, welchen hirin Ihro Königliche Maytt. bezeügen würden, mit Volk, Geld und allerhand Nothdurfft bey itzigem schwedischen schwerem Kriege zu ersetzen. Endlich wolten sie wieder nebst den occipirten Örtern Kexholm, Koporien und Nöteburg. Die schwedischen aber resolvirten sich auff das eüsserste, declarirten nichts mehr als den erlittenen Schaden und auch selbigen aus Begierde eines vertreülichen Friedens fahren zulassen, aber von allen occupirten Örtern würde Ihro Königlichen Maytt. und die Cron Schweden nimmermehr das allergringste weggeben noch sich nehmen lassen, und dessen solten die Russen gewiß versichert seyn, daß von ihnen (im Fall es von ihnen anitzo nicht acceptiret würde) solch (68r) eine gute Proposition nimmermehr solte declariret werden, weilen sie, so eine grosse Unbilligkeit von russischer Seit spürend, zu andern Mitteln schreiten wolten.