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«Ich bekam einmal diese zwei Stücke von einem Kaufma

Der Kalif hatte alte Manuskripte in seiner Bibliothek. Er kaufte Schrift und Dose und entließ den Krämer.

Aber was enthalte die Schrift?

«Gnädigster Herr und Gebieter«, sagte Mansor,»an der großen Moschee wohnt ein Ma

Der Gelehrte Selim war bald herbeigeholt.

«Selim«, sprach zu ihm der Kalif,»man sagt, du bist sehr gelehrt. Guck einmal ein wenig in diese Schrift. Ka

Selim verneigte sich und sprach:

«O Herr!«

Lange betrachtete er die Schrift. Plötzlich aber rief er aus:

«Das ist lateinisch, o Herr!«

«Sag, was drin steht[12]«, befahl der Kalif,»we

Selim bega

«Mensch, der du dieses findest, preise Allah für seine Gnade! Wer von dem Pulver in dieser Dose schnupft und dazu spricht: Mutabor, der ka

Der Kalif war sehr glücklich. Er entließ den Gelehrten und schenkte ihm ein schönes Kleid. Zu seinem Großwesir aber sagte er:

«Das heiß ich gut einkaufen, Mansor! Wie freue ich mich, bis ich ein Tier bin. Morgen früh kommst du zu mir. Wir gehen da

II

Am anderen Morgen hat der Kalif Chasid gefrühstückt und sich angekleidet. Da

Der Kalif ging mit ihm dem Teich zu. Als sie dort angekommen waren, sahen sie ein Storchen. Zugleich sahen sie auch weit oben in der Luft einen anderen Storch.

«Gnädigster Herr«, sagte der Großwesir,»wollen wir Störche sein? Warum nicht?«

«Gut!«antwortete der Kalif.»Aber vorher wollen wir noch einmal betrachten, wie man wieder Mensch wird. Richtig! Wir müssen dreimal Mutabor sagen – so bin ich wieder Kalif und du Wesir. Aber müssen wir nicht lachen!«

Während der Kalif also sprach, sah er den anderen Storchen über ihrem Haupte. Schnell zog er die Dose aus dem Gürtel und nahm eine gute Prise. Da

«Mutabor!«

Da schrumpften ihre Beine ein[13] und wurden dü

«Ihr habt einen hübschen Schnabel, Herr Großwesir«, sprach der Kalif.»Beim Bart des Propheten[14], so etwas habe ich in meinem Leben nicht gesehen.«

«Danke«, erwiderte der Großwesir,»aber Eure Hoheit sehen als Storch noch hübscher aus de

Indem war der andere Storch auf der Erde angekommen. Er putzte sich mit dem Schnabel seine Füße. Er legte seine Federn zurecht und ging auf den ersten Storchen zu. Die beiden neuen Störche aber beeilten sich, in ihre Nähe zu kommen. Sie vernahmen zu ihrem Erstaunen folgendes Gespräch:

«Guten Morgen, Frau Langbein[16], so früh schon auf der Wiese?«

«Schönen Dank, lieber Klapperschnabel[17]! Ich habe mir nur ein kleines Frühstück geholt. Wollen wir vielleicht ein Viertelchen Eidechse oder ein Froschschenkelein essen?«

«Danke, aber habe ich heute gar keinen Appetit. Ich soll heute vor den Gästen meines Vaters tanzen.«

Zugleich schritt die junge Störchin durch das Feld. Der Kalif und Mansor sahen ihr verwundert nach. Als sie aber auf einem Fuß stand und mit den Flügeln anmutig dazu wedelte, da ko



«Das war einmal ein Spaß«, rief er,»der nicht mit Gold man kaufen ka

Aber jetzt fiel es dem Großwesir ein, dass das Lachen während der Verwandlung verboten war. Er teilte seine Angst deswegen dem Kalifen mit.

«Das wird ein schlechter Spaß, we

«Dreimal gen Osten müssen wir uns bücken und dazu sprechen: mu – mu – mu.«

Sie stellten sich gegen Osten und bückten sich in einem fort. Aber das Zauberwort war ihnen entfallen. Der Kalif bückte, sein Wesir rief mu – mu, aber kö

Der arme Chasid und sein Wesir waren und blieben[19] Störche.

III

Traurig wandelten die Verzauberten durch die Felder. Sie wussten gar nicht, was sie anfangen sollten. Aus ihrer Storchenhaut ko

So schlichen sie mehrere Tage umher und ernährten sich kümmerlich von Feldfrüchten. Zu Eidechsen und Fröschen hatten sie übrigens keinen Appetit. Aber ko

In den ersten Tagen bemerkten sie große Unruhe und Trauer in den Straßen. Aber ungefähr am vierten Tag saßen sie auf dem Palast des Kalifen. Da sahen sie unten in der Straße einen prächtigen Aufzug. Ein Ma

«Heil Mizra, dem Herrscher von Bagdad!«

Da sahen die beiden Störche auf dem Dache des Palastes einander an, und der Kalif Chasid sprach:

«Ahnst du jetzt, warum ich verzaubert bin, Großwesir? Dieser Mizra ist der Sohn meines Todfeindes[20], des mächtigen Zauberers Kaschnur. Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Komm mit mir! Wir wollen zum Grabe des Propheten wandern. Vielleicht, an heiliger Stätte, der Zauber wird gelöst.«

Sie erhoben sich vom Dach des Palastes und flogen der Gegend von Medina zu.

Aber das war sehr schwer. Die beiden Störche hatten noch wenig Übung.

«O Herr«, ächzte nach ein paar Stunden der Großwesir,»Ihr fliegt gar zu schnell! Auch ist es schon Abend. Wir müssen ein Unterkommen für die Nacht suchen.«

Unten im Tale erblickte Chasid eine Ruine, so flogen sie dahin. Der Ort war ein Schloss. Schöne Säulen ragten aus den Trümmern hervor. Schöne Gemächer zeugten von der ehemaligen Pracht des Hauses. Chasid und sein Begleiter gingen durch die Gänge umher, um sich ein trockenes Plätzchen zu suchen.

11

Selim der Gelehrte – Премудрый Селим

12

was drin steht – что там такое написано

13

schrumpften ihre Beine ein – их ноги сжались (уменьшились)

14

beim Bart des Propheten – клянусь бородой Пророка

15

Storchisch – язык аистов

16

Frau Langbein – госпожа Долгоножка

17

Klapperschnabel – Трещотка

18

fasste sich zuerst wieder – первым пришел в себя

19

waren und blieben – как были, так и остались

20

der Sohn meines Todfeindes – сын моего заклятого врага