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Es regnete stundenlang, nächtelang, tagelang, wochenlang. Die Straßen, die Avenuen, die Boulevards glänzten vor Nässe, den Gehsteigen entlang flossen Ri

Er hieß Amolph Archilochos, und Madame Bieler meinte hinter ihrer Theke:»Der arme Junge. So ka

Und so

Auguste dagegen, ihr Ma

«Auch du hast einmal nichts anderes getrunken«, antwortete da

«Geb ich zu«, meinte nach langem Nachdenken Auguste Bieler, immer wieder seine Beine massierend.»Doch um die Tour de Suisse zu gewi

Das letzte ärgerte Madame Bieler auch, und sie wurde stets verlegen, we

Seine Welt war gefestigt, pünktlich, sittlich, hierarchisch. Zu oberst, an der Spitze dieser Ordnung, dieses sittlichen Weltgebäudes, thronte der Staatspräsident.

«Glauben Sie mir, Madame Bieler«, ko

Madame Bieler wagte nicht so ohne weiteres zu widersprechen. Vor dem Staatspräsidenten hatte auch sie, wie alle in diesem Lande, ein wenig Respekt, war er doch der einzige ruhende Pol im politischen Hin und Her, in der vorüberziehenden Folge der Regierungen, we

«In den Zeitungen steht's«, meinte Georgette daher zögernd.»Gewiss. Doch wie es in Wirklichkeit ist, weiß kein Mensch. Die Zeitungen lügen, sagt jeder.»

Das sei ein Irrtum, antwortete Archilochos, die Welt sei im Grunde sittlich, und trank feierlich und gemessen Perrier, als wäre es Champagner.

«Auch Auguste glaubt an die Zeitungen.»

«Nein«, sagte Georgette.»Das weiß ich besser. Auguste glaubt den Zeitungen kein Wort.»

«Nun, glaubt er etwa nicht an die Sportresultate, die in den Zeitungen stehen?»

Dagegen wusste Madame Bieler nichts einzuwenden.

«Tugend ist sichtbar«, fuhr Archilochos fort und reinigte seine randlose, verbogene Brille.»Sie leuchtet auf diesem Gesicht und leuchtet auf dem Gesicht meines Bischofs.»

Damit wandte er sich dem Bildnis zu, das über der Türe hing.

Der Bischof sei etwas sehr dick, protestierte Madame Bieler, der kö

Archilochos war in seinem Glauben nicht zu erschüttern.

«Seine Natur«, entgegnete er.»We

Er wies mit dem Daumen über seine rechte Schulter nach dem Bild des berüchtigten Revolutionärs.

Madame Bieler blieb hartnäckig.»Eitel ka

Das sei nur eine besondere Art der Eitelkeit, behauptete Arnolph.

«Mir unverständlich, dass dieser Verführer hier hängt. Kam doch eben aus dem Gefängnis.»

«Oh, man ka

Der Bischof, um uns wieder seinem Bildnis zuzuwenden — jenes von Fahrcks hing an der gegenüberliegenden Wand —, dieser Bischof war Nummer Zwei in der abgestuften Welt des Herrn Archilochos. Es war kein katholischer Bischof, obgleich Madame Bieler in ihrer Art eine gute Katholikin war, die in die Kirche ging — we

Vor neun Monaten. Draußen ein Maientag, große So

«Madame«, hatte Archilochos damals zaghaft gesagt,»ich bin gekommen, weil ich das Bild unseres Staatspräsidenten in Ihrem Lokal bemerke. Über der Theke, an einer dominierenden Stelle. Ich bin Patriot und beruhigt. Ich suche einen Platz für meine Mahlzeiten. Ein Heim. Aber es muss immer derselbe Platz sein, am besten in einer Ecke. Ich bin einsam, Buchhalter, lebe rechtschaffen und bin strenger Abstinenzler. Rauchen tue ich auch nicht. Fluchen kommt nicht in Frage.»

Da

«Madame«, hatte er darauf wieder gesagt, ihr das Bild überreicht und sie durch seine staubige kleine Brille wehmütig betrachtet,»Madame, dürfte ich bitten, diesen Bischof der Altneupresbyteraner der vorletzten Christen aufzuhängen. Am besten neben den Staatspräsidenten. Ich ka

So hing Georgette den Bischof der vorletzten Christen eben auf, zwar nur über die Türe, wo er stumm und zufrieden hing, ein Ehrenma

«Ein Radsportfreund.»

Drei Wochen später kam Archilochos mit einem zweiten Bild. Eine Photographie. Eigenhändige Unterschrift. Sie stellte Petit-Paysan dar, den Besitzer der Maschinenfabrik Petit-Paysan. Es würde ihn freuen, sagte Archilochos, we

Frau Georgette war dagegen.

«Petit-Paysan fabriziert Maschinengewehre«, sagte sie.

«Na und?»

«Tanks.»

«Na und?»

«Atomkanonen».

«Sie vergessen den Petit-Paysan-Rasierapparat und die Petit-Paysan-Geburtszange, Madame Bieler, lauter menschenfreundliche Gegenstände.»

«Monsieur Archilochos«, sagte Georgette feierlich,»ich warne Sie, sich weiter mit Petit-Paysan zu befassen.»

«Ich bin bei ihm angestellt«, antwortete Arnolph.

Georgette lachte.»Da

Archilochos war damit nicht einverstanden.

«Nicht bei uns«, rief er aus.»Bei unserem Staatspräsidenten!»

«Ach der!»

Sie ke

Doch war Madame Bieler nicht zu bewegen, und so kam es, dass außer den zwei ersten Vorbildern des Herrn Archilochos (bleich, schüchtern und etwas dicklich saß er in seiner Ecke zwischen den Radsportfreunden) nur noch der letzte in seiner Weltordnung an der Wand hing, das negative Prinzip, Fahrcks eben, der Kommunist, der den Staatsstreich in San Salvador und die Revolution in Borneo angezettelt hatte. De

Sie kö

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