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DOKTOR: Ich sehe, Ihre Krankheit ist äußerst ernst. Äußerst.

ANTON: Aber sie ist heilbar?

DOKTOR: Wie soll ich Ihnen sagen… Sie haben Glück, dass Sie ausgerechnet zu mir kamen. Ein anderer Arzt hätte Sie nie und nimmer behandelt.

ANTON: Ja, das haben Sie schon gesagt.

DOKTOR: Das heißt, Sie eri

ANTON: Natürlich.

DOKTOR: Das ist gut. Aber eri

ANTON: Ich eri

DOKTOR: Macht nichts, alles ist korrigierbar.

ANTON: Wie heißt meine Krankheit?

DOKTOR: Eine Form von Sklerose. Vorerst schwer zu sagen, welche genau. Es gibt viele. Wie fühlen Sie sich körperlich?

ANTON: Gut.

DOKTOR: (Trägt die Daten in die Krankengeschichte ein.) Wie verhält man sich Ihnen gegenüber bei der Arbeit?

ANTON: Gut.

DOKTOR: Und wie verhält sich Ihre Frau zu Ihnen?

ANTON: Gut.

DOKTOR: Wa

ANTON: (Nach längerem Überlegen.) Ich eri

DOKTOR: (Greift sich verzweifelt an den Kopf.) Mein Lieber, ehrlich gesagt, ich hab´ es mit Ihnen ein bisschen schwer. Lassen Sie uns eine kleine Pause machen.

ANTON: Weshalb?

DOKTOR: Deshalb, weil ich müde geworden bin. Und mein Kopf fängt an wehzutun.

ANTON: (Teilnahmsvoll.) Eine Tablette vielleicht?

DOKTOR: (Schreit.) Nein, danke! Fressen Sie die selbst! (Reißt sich zusammen.) Entschuldigen Sie, ich bin wirklich müde geworden. Wo sind wir stehen geblieben?

ANTON: Dass Sie baten, eine kleine Pause zu machen.

DOKTOR: Was für eine Pause? Ach, ja… Warten Sie bitte im Wartezimmer. Ich werde Sie rufen.

ANTON: (Geht zum Ausgang, bleibt da

DOKTOR: Im Grunde nicht. Obwohl… (Denkt nach. Ein unangenehmer Gedanke kommt ihm in den Si

ANTON: Das heißt, Sie wollen sagen…

DOKTOR: (Unterbricht ihn.) Warten Sie. Und gehen Sie weiter von mir weg. (Zieht hastig einen Mundschutz an und betrachtet sich besorgt im Spiegel.)

ANTON: Sie haben noch nicht auf meine Frage geantwortet.

DOKTOR: Ach, lassen Sie mich doch wenigstens für fünf Minuten in Ruhe!!

Anton geht hinaus. Der Doktor nimmt von einem Regal ein dickes medizinisches Nachschlagewerk und begi

DOKTOR: Hallo? Marina? Verzeihen Sie. Hier ist wieder der Doktor. Ich will mich für den vorigen Anruf entschuldigen. Ja. Und ich möchte noch sagen, dass Sie, obwohl Sie mich als frech bezeichneten, eine sehr angenehme Stimme haben. Keine Ursache. Das war ein Missverständnis. Einfach weil sich in der Tasche eines meiner Patienten ein Zettel mit Ihrem Namen und der Telefo

ANTON tritt ein.

ANTON: Erlauben Sie?

DOKTOR: (Zieht hastig den Mundschutz an.) Bitte.

ANTON: (Tritt nahe an den Doktor heran und flüstert ihm ins Ohr.) Doktor, ich leide an Gedächtnisverlust.

DOKTOR: (Drängt ihn von sich.) Ich weiß.

ANTON: (Verwundert.) Woher wissen Sie?

DOKTOR: Sie haben das selbst gesagt.



ANTON: Wa

DOKTOR: Gerade eben. Und vorher auch.

ANTON: Wie ko

DOKTOR: Mich? Zum ersten Mal?

ANTON: Und außerdem verberge ich das vor allen. Ich ka

DOKTOR: Aber ich bin doch Arzt, beim Teufel auch!

ANTON: (Erfreut.) Tatsächlich? Endlich! Also, Doktor, ich leide an Gedächtnisverlust.

DOKTOR: (Gießt sich aus einer Karaffe Wasser ein, nimmt ein Tablette und schluckt sie.)

ANTON: (Glücklich.) Ist Ihnen schlecht?

DOKTOR: (Fasst sich ans Herz.) Ja.

ANTON: Sind Sie tatsächlich Doktor?

DOKTOR: Versteht sich.

ANTON: Und warum ist Ihnen da

DOKTOR: Atmen Sie mich nicht so nahe an. Was wollen Sie von mir?

ANTON: Ich? Nichts. Sie kamen selbst hierher, ich hab` Sie nicht hergerufen

DOKTOR: Ich kam hierher? Sie haben mich nicht hergerufen? (Nimmt die zweite Tablette ein.)

ANTON: Mein Lieber, Sie sehen schlecht aus.

DOKTOR: (Finster.) Wie haben Sie das erraten?

ANTON: Interessant, wovon kö

DOKTOR: (Ironisch.) Wirklich, wovon?

ANTON: Sie sind sehr nervös. Sie müssen sich mehr um Ihre Gesundheit kümmern. Aber werden Sie nicht missmutig. Ich helfe Ihnen.

DOKTOR: Danke.

ANTON: Atmen Sie tiefer. Entspa

DOKTOR: (Finster.) Besser.

ANTON: Da

DOKTOR: (Der völlig verstörte Doktor geht zum Ausgang, kommt aber zu sich, bleibt stehen. Mit unterdrücktem Zorn.) Ich rufe. Ich rufe die Sanitäter und die stecken Sie, wissen Sie, wohin?

ANTON: Wohin?

DOKTOR: (Schreit.) Ruhe! ICH bin Arzt, ICH bin Arzt, und nicht Sie! Merken Sie sich das, zum Teufel auch! (Beherrscht sich mit Mühe.) Entschuldigen Sie, ich bin verpflichtet, Sie zu behandeln und nicht anzuschreien. Setzen wir unser Gespräch fort. (Setzt sich an seinen Platz.)

Eine Frau tritt ein, ziemlich „pikant“ und gut gekleidet.

FRAU: Guten Morgen.

ANTON: (Freudig.) Bist du das?

FRAU: Wie du siehst, Liebster.

ANTON: Wie gut, dass du gekommen bist! (Beide umarmen und küssen sich.)

FRAU: Bring das Hemd in Ordnung und kämm dich! Wie fühlst du dich?

ANTON: Wunderbar.

DOKTOR: Gestatten Sie, wer sind Sie?

ANTON: Das ist meine Frau.

FRAU: (Reicht dem Doktor die Hand.) Ich heiße, wie Sie schon wissen, Marina. Marina Glöckner.

DOKTOR: Sehr angenehm.

FRAU: Als Sie mich anriefen, war ich ganz in der Nähe. Deshalb entschloss ich mich vorbeizuschauen.

DOKTOR: Und recht so.

FRAU: Habe ich Sie nicht gestört?

DOKTOR: Im Gegenteil, Sie kö

MARINA: (An Anton.) Lieber, warte ein bisschen auf mich im Wartezimmer, und da

DOKTOR: (Nimmt den Mundschutz ab.) Oh, entschuldigen Sie. Setzen Sie sich. Nicht hierher, das ist der Stuhl für die Patienten. Auf das Sofa, bitte. Eine Tasse Kaffee?