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MARINA: Nicht ganz.

MANN: Da

MARINA: Gefängnis.

MANN: Völlig richtig. Sie galten als gebildete Mitarbeiterin. Ehrlich gesagt, ich bewundere auch jetzt noch Ihre Kunstfertigkeit, mit der Sie diese Operation durchgeführt haben. Zwei Jahre hat die Bank nicht bemerkt, wie eine einzige Zeile im Computerprogramm zu dem Geldverlust geführt hat.

MARINA: Man muss noch beweisen, dass ich diese Zeile einfügt habe.

MANN: Experten werden das beweisen.

MARINA: Unklar, wer erfahrener ist – ich oder Ihre Experten. Was wollen Sie von mir?

MANN: Geben Sie das Geld zurück, und die Bank wird Sie nicht vor Gericht bringen.

MARINA: Woher diese Milde? Daher, dass Sie mir gegenüber nicht ganz gleichgültig sind?

MANN: Sie wissen, dass ich Ihnen gegenüber wirklich nicht ganz gleichgültig bin, aber in diesem Fall sind rein kommerzielle Gründe wichtiger. Die Bank braucht wirklich nicht, dass der Öffentlichkeit beka

MARINA: Wa

MANN: Heute. Andernfalls werden Sie morgen verhaftet.

MARINA: Heute ka

MANN: Warum?

MARINA: Was macht den Unterschied?

MANN: Gut. Ich hab´ gesagt, was ich sagen sollte. Denken Sie nach. Ich wiederhole: Zeit haben Sie wenig. (Steht auf, geht zum Ausgang, bleibt stehen. Sein Ton verändert sich.) Marina, Sie wissen doch, wie ich zu Ihnen stehe.

MARINA: Ich weiß.

MANN: Weshalb haben Sie das gemacht?

MARINA: Weil… Weil ich es getan habe.

MANN: Und wo ist de

MARINA: Ich habe es nicht für mich genommen.

MANN: Das habe ich vermutet. Da

MARINA: (Nach einigem Schweigen.) Lassen Sie mich etwas nachdenken. Warten Sie unten im Café, ich werde Sie rufen. Und solange habe ich eine Bitte an Sie. In diesem Café sitzt eine Frau namens Joha

MANN: Gut.

Der Ma

DOKTOR: Wer ist dieser Ma

MARINA: Der Vizepräsident der Bank.

DOKTOR: Was wollte er von Ihnen?

MARINA: Unwichtig. Doktor, ich will Ihnen etwas gestehen.

DOKTOR: (Versucht zu scherzen.) Ich hoffe, Ihre Liebe?

MARINA: Nein, einfach ein Geständnis. Obwohl, ich verberge nicht, dass Sie mir sehr sympathisch sind. Deshalb muss ich Ihnen auch etwas gestehen. (Verstummt.)

DOKTOR: Sie wollten mir auch davor etwas sehr wichtiges sagen, aber die Ankunft dieses Ma

MARINA: Ja.

DOKTOR: Da

MARINA: Sie werden mich verachten.

DOKTOR: Unsi

MARINA: Ich möchte weinen und nicht lachen.

DOKTOR: Überlegen Sie: We

MARINA: (Unterbricht ihn.) Sie sind nicht alt und sehr wohl anziehend.

DOKTOR: Danke. Aber ich wollte sagen, dass ich dafür völlig versorgt bin und mich bemühe, Sie glücklich zu machen. Und, die Hauptsache, ich verhalte mich Ihnen gegenüber gut.

MARINA: Das ist wirklich die Hauptsache.



DOKTOR: Und jetzt sagen Sie, was Sie mir sagen wollten.

MARINA: Aber nun fällt es mir noch schwerer, mich dazu durchzuringen. Sache ist die, dass…

Joha

JOHANNA: Du hast mich gerufen?

MARINA: Ja.

DOKTOR: (Verwundert.) Wie, Sie ke

MARINA: Wie Sie sehen.

DOKTOR: Ich verstehe gar nichts.

MARINA: Bald werden wir alles erklären. Lassen Sie uns nur zuerst alleine miteinander reden. Ich werde Sie rufen. (Pause. Der Doktor geht hinaus.)

JOHANNA: Was ist passiert?

MARINA: Alles ist aufgeflogen. Die Bank fordert Geld.

JOHANNA: (Erschüttert.) Schon?

MARINA: Irgendwa

JOHANNA: Und trotzdem ist es so unerwartet. Und so schrecklich. (Fasst sich wieder.) Wir müssen handeln.

MARINA: Du meinst die Sache mit dem Doktor?

JOHANNA: Ja. Heute noch, gleich jetzt müssen wir ihn bis zum Ende bringen.

MARINA: Ich will nicht.

JOHANNA: Warum?

MARINA: Überleg selbst, welche verhassten Rollen wir spielen. Wirst du dich de

JOHANNA: Lieber sich selbst nicht achten in Freiheit, als sich achten im Gefängnis.

MARINA: Wir verhalten uns unwürdig.

JOHANNA: Wir kämpfen nur für uns selbst.

MARINA: Und vernichten ihn dabei.

JOHANNA: Ich verstehe nicht – hast du dich etwa in den Doktor verliebt?

MARINA: Und we

JOHANNA: Na das, dass sich Frauen in einem bestimmten Alter eben nicht mehr verlieben.

MARINA: So ein Alter gibt es für Frauen nicht.

JOHANNA: Verlier den Verstand nicht. Wir haben trotzdem keinen anderen Ausweg.

MARINA: Es gibt einen Ausweg: Alles gestehen.

JOHANNA: Und unser Leben zerstören.

MARINA: Keine Sorge, ich nehm´ alles auf mich.

JOHANNA: Du hältst das für Heldentum, aber es ist Dummheit.

MARINA: Das ist Berechnung. (Sanft.) Überleg selbst. We

JOHANNA: (Nach langem Schwanken.) Wahrscheinlich hast du Recht. (Weint.) Was bin ich nur für ein Mensch: Die Dummheiten haben wir zusammen gemacht, aber ausbaden musst du sie alleine. Verzeih mir. (Umarmt Marina.)

MARINA: Na, na, wer wird de

JOHANNA: Ruf ihn, we

MARINA: (Geht zur Türe und ruft den Doktor.) Sie kö

MARINA: Jetzt erklären wir Ihnen alles. Sache ist die, dass… (Zu Joha

JOHANNA: Gut. (Zum Doktor.) Nehmen Sie zuerst Ihre Tropfen. (Er nimmt sie gehorsam ein.) Sind Sie bereit, zuzuhören?

DOKTOR: Ja.

JOHANNA: Begi

DOKTOR: (Völlig überrascht.) „Er ist mein Ma

JOHANNA: Warten Sie. Ihn braucht man überhaupt nicht zu heilen, de

DOKTOR: Gestatten Sie, aber sein Gedächtnisverlust…